Evan Allmächtig USA 2007 – 96min.
Filmkritik
Wie man eine Arche baut
Der frischgebackene US-Senator Evan Baxter traut Augen und Ohren nicht, als er von Gott den Auftrag erhält, eine Arche zu bauen. Seine Versuche, den Auftrag zu ignorieren, scheitern und so sieht sich Evan bald mit einer riesigen Tier-Herde konfrontiert, die auf ihre Arche wartet.
Nachdem in "Bruce Allmächtig" Bruce den Job von Gott übernehmen musste und in dieser Funktion seinen Konkurrenten Evan vor laufenden TV-Kameras lächerlich machte, darf Evan (Steve Carell) in der Fortsetzung die Hauptrolle spielen: Der ehemalige Nachrichtensprecher ist in den US-Kongress gewählt worden, und die Familie siedelt nach Washington um. Kaum in das neue Haus eingezogen, häufen sich merkwürdige Ereignisse: Riesige Mengen an Holz werden angeliefert, und Evan wird seinem Bartwuchs nicht mehr Herr. Da tritt der Verantwortliche auch schon in Erscheinung: Gott persönlich (wie in "Bruce Allmächtig" auch hier wieder gespielt von einem souveränen Morgan Freeman) erteilt Evan den Auftrag, sich sofort an den Bau einer Arche zu machen. Evan sträubt sich dagegen, erfährt dann aber sehr bald, dass man Gottes Plänen besser Folge leistet. Und so macht er sich an das biblische Bauprojekt und setzt sich damit dem Spott seiner Parteikollegen (u.a. Wanda Sykes als liebenswürdig-burschikose Assistentin von Baxter) und seiner Familie (u.a. Lauren Graham als Gattin) aus.
"Evan Allmächtig" ist in dem Sinn keine Fortsetzung von "Bruce Allmächtig": Anknüpfungspunkte an den ersten Film gibt es so gut wie keine. Beide Filme haben originell in die Handlung integrierte, biblische Anspielungen gemein, die man manchmal sofort, manchmal erst auf den zweiten Blick realisiert. Neu ist, dass sich "Evan Allmächtig" nicht allgemein mit biblischen Themen, sondern mit einer konkreten Geschichte befasst. Technisch ist "Evan Allmächtig" um Welten eindrücklicher und raffinierter ausgefallen: Allein der Grossaufmarsch von beinahe jeder Tierart, die man sich vorstellen kann, und die Verwandlung vom gepflegten US-Politiker in einen biblischen Noah mit weissen Rauschbart versetzen einen in Staunen.
Beschränkte sich "Bruce Allmächtig" noch darauf eine witzige Komödie zu sein, die im Laufe ihrer Handlung auch religiöse Themen und Fragen auf originell-pointierte Art thematisiert, ist in "Evan Allmächtig" die deutlich fundamentalistische Tendenz zu spüren, auf eine wortwörtliche Interpretation der Bibel zu beharren, die zudem auch noch die aktuelle Klimaschutz-Thematik integriert. Dies hinterlässt einen etwas schalen Nachgeschmack. Davon abgesehen ist "Evan Allmächtig" eine kurzweilige Komödie, die immer wieder eine (visuelle) Überraschung auf Lager hat. Ein unterhaltsamer Versuch, eine biblische Thematik in die Gegenwart zu übertragen.
Dein Film-Rating
Kommentare
Ich hatte diesen Film im Kino verpasst, und hatte kürzlich die Gelegenheit ihn im Flugzeug über dem Atlantik zu sehen. Ich musste tatsächlich weinen, er hat mich berührt.
Eine Schlüsselszene für mich war im Fastfood Restaurant: Gott, als Kellner verkleidet sagt zu Joan, die grad ihren "verrückt gewordenen" Mann Evan, der sich wie Noah gebärt, verlassen hat, dass manchmal die Dinge, die man sich wünscht in Erfüllung gehen; so etwa, dass der eigene Mann mehr Zeit für die Familie haben möge.
Mir hat diese Version mit Evan Almighty besser gefallen als die erste mit Bruce, auch wenn ich Jim Carrey gut leiden mag. Irgendwie beweist diese Komodie viel mehr Tiefgang und hält eine gewaltige Portion Seitenhiebe auf Lager. (Inklusive solcher, die spezifische "Dubbel" wie J. Oliver lächerlich zur Schau stellen.)
@J. Oliver:
Ich wundere mich immer wieder wie du es mit deinem "untrügerischen Filmverständnis" schaffst, Eintrittsgeld für Filme zu zahlen, die nicht mal das gebrauchte Papier wert sind, mit dem du deinen Allerwertesten abwischst. Bleib doch einfach zuhause und schau dir eine nette Seifenoperette an und verschon uns mit deinen Quacksalbeien.; -)… Mehr anzeigen
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