Paris, Paris - Monsieur Pigoil auf dem Weg zum Glück Tschechische Republik, Frankreich, Deutschland 2008 – 118min.
Filmkritik
Viel Schnulz um nichts
Der zweite Film und erneute Grosserfolg des Franzosen Christophe Barratier ist eine nostalgische Schmonzette über drei Pariser Arbeitslose, die Mitte der 1930er Jahre notgedrungen ins Musical-Business einsteigen.
Paris, 1936: Mitten im Arbeiterquartier Faubourg trutzt das traditionsreiche Musical-Theater "Chansonia". Der einstige Vergnügungstempel wird nach dem Selbstmord seines Besitzers geschlossen und hinterlässt neben einem turmhohen Schuldenberg auch zahlreiche arbeitslose Mitarbeiter, darunter die drei Freunde und Bühnenarbeiter Pigoil (Gérard Jugnot), Milou (Clovis Cornillac) und Jacky (Kad Merad).
Aus lauter Verzweiflung beschliessen sie, das "Chansonia" zu besetzen, um eine eigene Show einzustudieren, mit deren Einnahmen das Theater zurückgekauft werden soll. Natürlich gerät die Umsetzung des Selbsthilfe-Projekts schon bald ins Stocken - aufflackernde politische Vorkriegswirren, ein fieser Mafiaboss, untalentierte Möchtegern-Stars und eine komplizierte Liebesgeschichte drohen den Erfolg des Amateur-Musicals im Keim zu ersticken.
Christophe Barratiers schnulzige Tragikomödie zielt mitten ins Herz eines grossen Publikums. Bereits sein sentimentaler Erstling "Les Choristes", entwickelte sich zu einem formidablen Kassenschlager, der in Frankreich mehr als acht Millionen Zuschauer in die Kinos lockte. "Faubourg 36" hat einen ähnlichen kommerziellen Erfolg zu verzeichnen. Das überrascht, denn Barratier und sein Drehbuchautor Pierre Philippe haben die Geschichte hoffnungslos überladen.
Das mit kitschigem Lokalkolorit verzierte Rührstück ächzt unter der erzählerischen Last seiner zahllosen Episoden heimlicher Liebschaften, familiärer Dramen und mafiösen Verwicklungen, welche sich hinter der Bühne eines Amateur-Theaters und vor dem historischen Hintergrund des aufkommenden Nationalsozialismus abspielen. Dementsprechend schwerfällig schleppt sich der Genre-Mix dahin (laut Regisseur bestehe er aus "film noir, comédie, comédie dramatique et comédie musicale"), ohne während der 120 Minuten und trotz der jeweils flott vorgetragenen musikalischen Einlagen auch nur einen Moment Fahrt aufzunehmen. Das dekorative und langatmige Filmchen hat - genau wie ein abgedroschenes Chanson - nicht viel mehr zu bieten als ermüdenden Kitsch und anstrengende Klischees.
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Kommentare
Ich war am Zürich-Film-Festival um den wunderschönen Film zu sehen mit dabei war der Regisseur Christophe Barratier und die herzige Nora Arnezeder die nach dem Film noch ein lied sang(einwach wunderbar).
Fazit: Der Film ist eine filmische Ode ans klassische Variété voller Musik und einer grandiosen Ausstattung und Bestzung! Doch Faubourg 36, ist auch ein Arbeiter-Vater-Sohn-Drama in dem eine Figur leider stirbt und eine für 10 jahre in den knast muss.
Ansehen der Aplaus am Festival war riessig!!!… Mehr anzeigen
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