Harry Potter und der Orden des Phönix Grossbritannien, USA 2007 – 138min.
Filmkritik
Im Kampf gegen böse Mächte und Schulleiterin
Mit grossem technischen Aufwand und raffinierten visuellen Reizen erobert der mittlerweile schon fünfte Harry-Potter-Film «Harry Potter and the Order of the Phoenix» die Leinwand. Von Anfang bis zum Schluss verbreitet er dabei statt unterhaltsam-leichtbekömmlichem Kinderabenteuer vor allem eines: dunkle Stimmung.
Nach den Erfolgen der ersten vier Teile haben die Produzenten auch bei "Harry Potter and the Order of Phoenix" ganz viel Geld in die Produktion und Werbung investiert und den Hype zusätzlich mit Skandalgeschichten rund um den Filmkuss von Harry Potter angeheizt.
Dabei geht es im Film alles andere als romantisch zu und her. Schon nach wenigen Sekunden ziehen am Himmel dunkle Wolken auf: Eben noch strahlte die Sonne, und Harry Potter wurde von einer Teenager-Clique verspottet, da kracht der Donner, und Harry befindet sich im Kampf gegen zwei dunkle Dämonen, die er nur mit Müh und Not besiegen kann. Als er nach den Sommerferien in die Zauberschule Hogwarts zurückkehrt, bestätigt sich Harrys Verdacht sehr schnell: Dunkle Mächte planen einen Grossangriff. Dabei haben sie es vor allem auf den Zauberlehrling abgesehen. Seine Versuche, sich gegen den Angriff zu rüsten, werden von der bösen Schulleiterin Professor Dolores Umbridge, die neu im Auftrag des Ministeriums das Zepter in der Hand hält, immer wieder behindert.
Visuell hält bei "Harry Potter and the Order of the Phoenix" vor allem der Computer das Zepter in der Hand. Von Anfang bis zum Schluss ist der Film prall gefüllt mit eindrücklichen Special Effects. Zaubereien im Stil von fliegenden Besen und sprechenden Couverts ziehen den Kürzeren, während eindrückliche Fantasy-Animationen wie zum Beispiel einstürzende Glaswände sehr oft im wilden Stakkato auf den Zuschauer eindröhnen. Da fragt man sich, ob Potter-Autorin Joanne K. Rowling sich diese Zauberwelt wirklich so vorgestellt hat. Die Welt, in welcher der Film angesiedelt ist, ist düster und bedrückend. Die farbenfrohen, gelöste Szenen können an einer Hand abgezählt werden. Es werden keine unbeschwerten Tage der wohl bekanntesten Zauberschule der Welt gezeigt, sondern von Anfang an wird klar: Harry Potters Leben steht auf dem Spiel. Damit er diesen Kampf gewinnt, muss er tief in seinen Zaubertrick-Kasten greifen.
"Harry Potter and the Order of the Phoenix" ist kein Kinderfilm. Damit der neueste Teil der Harry-Potter-Verfilmungen als Familienfilm genossen werden kann, sollten die kleinen Zuschauer schon in Harrys Alter sein, da die dunklen Gestalten, die im Film immer wieder auftauchen oder Messer, die an die Kehle gehalten werden, das jüngere Publikum wohl kaum unterhalten dürften. In Sachen Spannung knüpft "Harry Potter and the Order of the Phoenix" an seine Vorgänger an, ohne sie aber zu übertreffen. Der Fantasyfilm will vermitteln, dass Gefühle die stärkste Waffe sind. Leider kann sich diese Botschaft in der schnellen Abfolge der Ereignisse nicht entfalten. So wird Harrys erste Liebe und sein erster Kuss in einer einzigen Szene abgehandelt, die nicht in die Handlung integriert wird.
Trotzdem macht der Filmkuss deutlich, was man schon zu Beginn des Films bemerkt hat: Die Charaktere und deren Darsteller sind älter geworden und keine Kinder mehr. Neben Daniel Radcliff, der einen Harry verkörpert, der nicht mehr als pubertierender Teenager mit Flausen im Kopf bezeichnet werden kann, sind auch die Darsteller von Harrys Freunden (Emma Watson und Rupert Grint) fast erwachsen geworden. Gefühle und Teenagerromanzen bleiben im Hintergrund, "Harry Potter and the Order of the Phoenix" jedoch von Anfang bis zum Schluss spannend.
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Kommentare
Enttäscuhende Umsetzung! Ein Haus, das nur Eingeweihte sehen können und das Harry sehr überrascht, als es plötzlich da steht "fährt" nicht in Zeitlupe aus einem anderen raus. Und wenn Harry per Beseneskorte in den eiskalten Wolken geflogen werden muss, damit ihn niemand sieht sollte man nicht zwischen Autos und Schiffen Slalom fahren nur um Specialeffects einsetzen zu können... Schade auch, dass die Räume der Mysteriumsabteilung grösstenteils rausgestrichen worden sind!… Mehr anzeigen
Diese Filmkritik ist ja wirklich schlecht... wieder jemand, der die Bücher nicht gelesen hat und den Film deshalb nicht versteht... Jeder, der das Buch gelesen hat, sollte wissen, dass düstere Stimmung auch die einzige Stimmung ist, die der Film rüberbringen sollte, weil sie das ganze Buch durchzieht... Und Dämonen statt Dementoren...… Mehr anzeigen
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