Maradona by Kusturica Frankreich, Spanien 2008 – 97min.

Pressetext

Maradona by Kusturica

Maradona hat die Fussballwelt verzaubert. Klein, lockig, wie von Gott modelliert, tanzte er sich durch die gegnerischen Verteidigungsreihen, holte 1986 im Alleingang - mit der «Hand Gottes» - für Argentinien den Weltmeisterpokal und für Neapel den nationalen Titel. Zweimal ermöglichte der charismatische Wirbelwind den Triumph des Südens über den Norden, der Armen über die Reichen. Für einen kurzen Moment sorgte ein Fussballer auf seine Art für Gerechtigkeit.

Die Strafe folgte gnadenlos. Er, der auf dem Rasen traumwandlerisch jedes Hindernis umdribbelte, stolperte auf dem Weg von den Arenen in den Alltag und kam zu Fall. Aufgedunsen von Alkohol, Drogen und Tabletten, blickte Maradona dem Tod ins Auge. Keine Frage, ein solches Leben bietet Stoff für die grosse Leinwand. Emir Kusturica, der selbsterklärte "Maradona der Filmemacher", hat darum einen Dokumentarfilm über die fussballerische Jahrhundertikone gedreht.

Dein Film-Rating

Kommentare

Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.

Login & Registrierung

dembatoure

vor 16 Jahren

Da bin ich anderer Meinung...
Nach dem Film fühlte ich mich - passend - wie auf Drogen.
Ich mag die Art, wie gefilmt wurde, phasenweise ist man im Imax-Stil mittendrin statt nur dabei.
Und über die Tore fehlen mir sowieso jegliche Worte.


castilla

vor 16 Jahren

Leider ein unterdurchschnittlicher Film über einen Ausnahmespieler. Die Szenen aus dem Spiel von Maradona sind sehenswert - allerdings erlaubt dies noch keinen abendfüllenden Film. Der Regisseur hat deshalb dem Hauptdarsteller viel Raum für die eigene Interpretation seines Erfolgs, seine eigene Geschichte und seinen Kampf zurück in die Normalität gegeben. Fazit: Selbstverliebte Statements zu Gerechtigkeit, während sämtliche Schuld an seinen Misserfolgen/Drogenexzessen und der Armut seines Landes anderen zugeschoben wird. Zugegeben, er hat Charisma und ist sympathisch, wie er gegen den (noch) US-Präsidenten wettert, aber die blinde Bewunderung für Che oder Fidel (fehlt nur noch Stalin) sind peinlich. Kusturica sollte lernen, Regie zu führen, anstatt nur Sequenzen zusammen zu schneiden; -).Mehr anzeigen


Mehr Filmkritiken

Typisch Emil

Hölde - Die stillen Helden vom Säntis

E.1027 - Eileen Gray und das Haus am Meer

Tschugger - Der lätscht Fall