Step Up 2 The Streets USA 2008 – 100min.

Filmkritik

HipHop-Musical

Jean Lüdeke
Filmkritik: Jean Lüdeke

Das romantisierte und dynamische HipHop-Musical soll frischen Straßenwind ins Tanzfilm-Genre bringen und orientiert sich dabei an aktuellen Shows wie "Dance!". In den Hauptparts schwitzen diesmal die Schauspiel-Entdeckungen Briana Evigan und Robert Hoffman.

Die "Arbeitskleidung" bleibt ähnlich wie beim Prequel "Step Up": bauchnacktes Top und weite Jogginghosen in versiert gefilmter Choreographie des Regisseurs Jon M. Chu. Der brilliert mit ästhetischen Streetdance-Bildern in Reinkultur. Denn in dieser Tanzart spiegelt sich das Leben auf der Straße. Bisweilen ist der Tanz impulsiv und kraftvoll, manchmal raffiniert und lustig. In ihm mischen sich in lebendiger Weise Einflüsse aus Funk, Soul, Latin und Breakdance.

Der Showdown auf einer nächtlichen, regennassen Straße gehört zu den Highlights dieses HipHop-Feuerwerks. Aber reicht das angesichts der mageren Botschaft, daß Street Dance sämtliche Probleme einer von Arbeitslosigkeit und Hoffnungslosigkeit geprägten Jugend eliminieren kann? Kaum, zumal dieses Werk zwar an den Kinokassen reüssieren wird, sich aber nur an jene Streetdancer richtet. Die durchschaubare und vorhersehbare Story wird kaum anspruchsvollere Kino-Klientel in die Kinos locken können.

Wie in fast all seinen Genre-Genossen gibt es auch hier eine Lovestory, die jedoch glücklicherweise nicht dominiert. Der Film zentriert eher Kunst und Klasse der Rhythmen. Schon der Anfang, als die Tanzcrew überfallartig eine U-Bahn mit ihren Körperkünsten besetzt, macht Laune auf die weitere Musik-Richtung des Films. Dabei greift die Story tief in die Märchenkiste, um die Tanz-Eleven der Edel-Schule aus den blank polierten Hallen ihres Tanztempels der kreativen Underground-Tanzszene von Baltimore zu bringen. In dieser Dunkel-Zone der konträren Welten wachsen dann jene Konflikte um Liebe und Ehrgeiz. Komponenten, die sie erst zu den jungen Männern und Frauen heranbilden, die sie allesamt doch so gerne verkörpern wollen.

Dabei wird der Plot des Vorgängers lapidar verkehrt; statt in die Schule zu gehen, schwänzt man sie. "Step Up 2 The Streets" ist wie eine Einbahnstraße: Ein spektakulärer Musikstreifen für amüsantes und kurzweiliges Gute-Laune-Feeling, aus dem es kein Zurück gibt. Es ist ein schöner Schnulz und starker Style in revitalisierter Reinkultur. Aber eine filmische Street Battle Community mit akrobatischen Abenteuer-Ambitionen vermittelt wohl kaum das originäre "Underdog-Feeling" mit seiner Verruchtheit und Grenz-Kriminalität der wahren Straßenszene zwischen brennenden Mülltonnen und abbruchreifen Sozial-Buden.

21.12.2012

3

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Kommentare

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debbie.004

vor 11 Jahren

In dem Teil2 von StepUp geht es weniger um Drama. Mehr um Tanzcrews und einem Battle.
Man versteht, dass die Schauspielerin auch schon im ersten Teil vorkam, weil sie im Club mit dem Schauspieler Channing Tatum spricht. Leider kommt er danach nicht mehr oft vor...
Aber andere tolle Tänzer erscheinen das erste Mal in diesem Teil:) Sehr unterhaltsam!!!
Die Salsa-Szene und die Schlussszenen gehören zu meinen Favoriten.Mehr anzeigen


buba24

vor 16 Jahren

Tanz Szenen sind cool, da möchte man am liebsten gleich mitmachen. Kommt nicht ganz an den ersen Teil ran. Trotzdem wer gerne tanzt und zuschaut, rein ins Vergnügen.


meawmeaw

vor 16 Jahren

step up 1 ist besser...


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