A Nightmare on Elm Street USA 2010 – 95min.
Filmkritik
Ein alter Hut
Ein weiteres Kapitel in der Sektion: brave Klassiker-Neuauflage für die nächste Generation. Musikvideo- und Werberegisseur Samuel Bayer will den ultimativen Bösewicht Freddy Krüger noch düsterer und gruseliger machen.
Eine Clique von fünf Teenagern wird von gräßlichen Träumen heimgesucht: Ein Mann mit verbranntem Gesicht, gestreiftem Pullover, verbeultem Filzhut und einem Messer-Handschuh versucht sie zu ermorden. Nur im Wachzustand scheinen sie in Sicherheit. Als einer der Jugendlichen im Schlaf brutal ums Leben kommt, wird ihnen klar, wie real die Bedrohung wirklich ist. Doch warum sie? Es muss eine andere Verbindung geben als die gemeinsame Adresse: Elm Street.
Die Sache mit den Neuauflagen von popkulturellen Ikonen ist sehr einfach: Entweder man macht einen kreativen Reboot (siehe Batman oder James Bond) oder man schafft zumindest ein eigenständiges Prequel, um so bestimmte Facetten einer Figur zu beleuchten (siehe Star Trek). Oder man lässt es lieber bleiben. "A Nightmare on Elm Street" versucht sich am Remake-Stempel vorbei zu mogeln, indem er im Vorspann darauf verweist, sich nur auf die Figuren des kultisch verehrten Originals von 1984 zu beziehen. Doch außer ein paar unterschiedlichen Namen und veränderten Details ist wenig kreative Eigenleistung zu erkennen.
Dabei müsste sich der erfahrene Musikvideo- und Werberegisseur Samuel Bayer mit der Inszenierung eines Bürgerschrecks im gestreiften Oberteil auskennen, schließlich hat er Nirvanas "Smells like Teen Spirit"-Video gedreht. Der neue Freddy sollte ein wenig ernsthafter, düsterer und weniger witzig rüberkommen, und es beginnt auch vielversprechend. Abgesehen von der uninspirierten Neuinterpretation der Geschichte funktioniert nämlich erst einmal der wichtigste Aspekt des Horrorfilms: der Schockmoment. Unterstützt von einem brachialem Sounddesign feuert Bayer Salven des Schreckens ab, klar auf Effekt gebürstet, aber sehr wirksam. Auch das Spiel mit den Ebenen von Traum und Wirklichkeit vermag anfänglich zu schockieren, doch verliert es sich bald in allzu vorhersehbaren Redundanzen. So bleibt "A Nightmare on Elm Street" eine zwar handwerklich gut gemachte, aber brave Nacherzählung eines Klassikers, die erneut die Qualität des Originals unterstreicht.
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Kommentare
Ich fand's spannend und auch wirklich gruslig, bin aber auch ziemlich leicht zu erschrecken. War froh, dass es nicht nur ein Gemetzel ist, sondern tatsächlich noch eine Story dahinter steckt
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