In a Better World Dänemark, Schweden 2010 – 118min.
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Susanne Bier beweist mit "In a better World" erneut, dass gute Filme sich nicht durch Spezialeffekte und andere Schauwerte auszeichnen, sondern durch eine gute Story, interessante Charaktere und angesprochenen Problemstellungen mit Relevanz. Dass der Film angesichts seines Themas keine Spazierfahrt ist, verwundert kaum. Man wird emotional voll mitgerissen, verspürt Wut, Schmerz, Trauer und manchmal auch Freude. Lange wirkt der Film nach und lässt einen über das Gesehene und auch die Thematik reflektieren. Die Botschaft, welche dabei vermittelt wird, mag nicht unbedingt neu sein, wird aber äusserst eindrücklich vor Augen geführt. - Achtung spoiler: das Ende des Films ist nicht kitschig, sondern bringt den Film souverän zum Abschluss. Vergebung und Versöhnung werden nicht als einzig möglicher Ausweg aus der Gewaltspirale beschwört, sondern als einen wichtigen Faktor dessen betrachtet. Dass dies christliche Werte sind, stimmt dabei nur bedingt. Auch in anderen Kulturen unterschiedlicher religiöser Prägung zählt diese Botschaft. Gewalt ist nur durch Frieden zu beenden, was mit Versöhnung oder zumindest einer Annäherung der Kontrahenten einhergeht.… Mehr anzeigen
Sensibel bearbeitet Susanna Bier ein sehr heikles Thema: die Entstehung von Gewalt und wie man auf sie reagieren kann. Hält man die andere Wange hin oder schlägt man zurück? Ständig wird man dabei mit seinen eigenen Vorstellungen konfrontiert, weil man hochemotional auf das gezeigte reagiert. Die verschiedenen Figuren bieten grosses Potential zur Identifikation und man reflektiert sein eigenes Wertesystem anhand der Geschehnisse. Dies ist nicht nur äusserst spannend, sondern auch bedrückend. Susanne Bier visualisiert grosse Fragen, liefert aber selbst keine einfachen Antworten auf diese. Dies ist nicht feige oder macht den Film nicht überflüssig, wie anderer Orts behauptet wird. Es ist die richtige Art und Weise dieses Thema zu behandeln.
Dass die Handlung unterschiedlich lokalisiert ist, erweitert zugleich die Argumentation von Susanne Bier über Landesgrenzen hinaus. Weshalb genau Afrika gewählt wird, erschliesst sich dabei nicht wirklich, was dem Film jedoch nicht angelastet werden kann. Für die Konstruktion der Story in Dänemark und die damit zusammenhängenden, dargestellten familiären Probleme. sind die Szenen in Afrika relevant. Dass mit den Szenen eine politische Botschaft oder gar eine Kritik an afrikanischer Kultur intendiert gewesen sein soll, halte ich jedoch für unbegründet.
Besonders gefallen hat mir die Kamera-Arbeit, welche sich durch wunderschöne Einstellungen in Form von Landschaftsaufnahmen aber auch sensiblen Closeups auszeichnet. Die Bilder sprechen dabei immer eine eigene Sprache, welche das Geschehen sowohl unterstützt, als auch kontrastiert.
Die Schauspieler sind grösstenteils hervorragend, wobei besonders Mikael Perlsbrandt und die beiden Jungdarsteller auffallen. Ulrich Thomsen macht seinen Job gut, mehr aber auch nicht. Die anderen Darsteller sind gut bis sehr gut.
Susanne Bier beweist mit… Mehr anzeigen
Eine unvergessliche Lektion Menschlichkeit in der Realität einer dänischen Familie, wie auch im Leben von hilfsbedürftigen Afrikanern. Wunderschöne Bilder.
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