Pressetext
Road to Nowhere
Der junge, angesagte Regisseur Mitchell Haven (man beachte die Initialen) will einen Thriller drehen, der auf einem realen Kriminalfall um eine schöne junge Frau und ihren älteren Liebhaber, einen Politiker, basiert. In welche krummen Geschäfte die beiden genau verwickelt sind, bleibt unklar. Von der Darstellerin, die für die Rolle der Femme fatale gecastet wird, ist der Filmemacher von Anfang an fasziniert – sie wird zur treibenden Kraft seiner Arbeit, zu seiner Inspirationsquelle, der er verfällt. Trotz oder gerade wegen der sich abzeichnenden Möglichkeit, dass sie gar keine Schauspielerin ist, sondern vielmehr die Frau, die sie im Film darstellen soll, beginnen sowohl Havens Besessenheit für sie als auch der Filmstoff um die nie aufgeklärte Affäre eine gefährliche Eigendynamik zu entwickeln. Der makellose Minimalismus, der The Shooting oder etwa Two-Lane Blacktop auszeichnet, hat sich in Monte Hellmans erstem abendfüllenden Kinofilm seit 22 Jahren einzig auf das Material übertragen: mit einer hochauflösenden Digital-Fotokamera aus dem Sonderangebot billig gedreht, ist Road to Nowhere ein mehrfach verspiegelter Film-im-Film-Film-noir mit komplexer Krimihandlung und sich überlagernden Figuren. Die Art der Verschachtelung mag dabei an David Lynch erinnern, geht aber weit über die reine Filmerzählung hinaus. Entstanden ist eine wunderbar spielerische Reflexion über die Liebe zum Kino, die Liebe zum Filmemachen – und die Liebe als solche. Wir zeigen Road to Nowhere exklusiv mit deutschen Untertiteln.
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