Karate Kid China, USA 2010 – 140min.

Filmkritik

Im Reich der Tritte

Stefan Gubser
Filmkritik: Stefan Gubser

Here comes the son: Will Smiths Sprössling Jaden lässt sich im Remake des gleichnamigen Kultfilmes zum nächsten Jackie Chan ausbilden - vom ewig jungen Altmeister persönlich. Er schlägt sich wie ein Grosser.

"Strom sparen, Erde retten." Es finden sich einige verblüffende Weisheiten in diesem Film, die man der Jugend von heute gern ins Grün hinter die Ohren schriebe oder wenigstens ins Facebook. "Die besten Kämpfe sind die vermiedenen", ist noch so eine, die jetzt vielleicht überraschend kommt. Weniger, weil hier Kung-Fu gekämpft wird, obwohl der Film "The Karate Kid" heisst, was er natürlich tut, weil er muss - als das Remake jenes Klassikers aus den 1980ern, den man trashiger in Erinnerung hat, als er gewesen sein mag. Aber wo gibt's denn so was? Einen als Hausmeister verkleideten Sportlehrer (Jackie Chan), der offen fürs Nichtstun einsteht.

Nicht den Hauch von "Ökologik" atmet der Umstand, dass der pazifistische Mr. Han seinen Kleinwagen für immer im Wohnzimmer abgestellt hat, vor dessen Fenster er den schwarzen Amerikaner (Jaden Smith), den die kriselnde Automobilindustrie mit seiner Mutter (Taraji P. Henson) nach Peking vertrieben hat, in die Kunst des Kung-Fus einführt, damit er seinen neuen chinesischen Mitschülern im scheinbar geschützen Rahmen eines Turniers zeigen kann, wo der berühmte Bartel den Most holt und vor allem mit welchen Mitteln. Auch da orientiert sich das Remake am Original: Es spricht einen Sport stark, der die Fairness nicht mit Füssen tritt, mag es auch um alles gehen. Also die Mädels, den Freund namens Ehre oder den Respekt, den gerade der jugendliche Aussenseiter viel zu selten geschenkt kriegt.

Trotzdem hat sich nicht verhindern lassen, dass sie in Australien "not amused" waren, weil "The Karate Kid" seiner Zielgruppe keine anständige Alternative zum ritualisierten Faustrecht des Stärkeren anbiete. Dabei ist das ein waschechter Familienfilm, in dem sich alle lieb haben, am offensichtlichsten hinter der Kamera. Produziert wurde er von Will Smith, Sohnemännchen Jaden in der Hauptrolle soll die Kicks und Tricks derart rasch beherrscht haben, dass Jackie Chan ihn adoptieren wollte. Vorhalten darf man dem Film (Regie: Harald Zwart) seine Länge. Die ist zur Hälfte dere Exposition geschuldet, die sich als Werbespot für das moderne Peking gebärdet, bevor sie die Geburt des Kung-Fus aus dem Geiste der Alltagsgeste entwickelt.

Nach dem Remake ist vor dem Sequel, so hört man's munkeln. Jackie Chan hat jedenfalls schon mal verraten, wie die Fortsetzung dereinst endet. Wir sagen nur: Hochzeit!

20.05.2024

4

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Kommentare

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riexx75

vor 10 Jahren

mit gottebueb gesehen, wir beide fanden den film super


movie world filip

vor 13 Jahren

lots of people liked it... hmm, will smith's son does a good job but the film is kitsch, sorry


Gelöschter Nutzer

vor 13 Jahren

Seit langem wieder einaml ein guter Film.


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