Pressetext
Guets Neus - schöö, wüescht ond schööwüescht
Am neuen 31. Dez. und am alten Silvester 13. Jan. ist das Appenzeller Hinterland vom frühen Morgen bis in den späten Abend mit magischen Schellenklängen erfüllt. Schöne, wüste und schönwüste Silvesterkläuse (Schuppel) ziehen von Haus zu Haus, wo sie den Bewohnern zauernd und tanzend ein gutes neues Jahr wünschen.
Die Silvesterkläuse mit den furchterregenden Fratzen der "Wüsten", den kunstvollen Hauben der "Schönen", oder den mit Natrumaterialien gestalteten Larven der "Schönwüsten", pflegen mit dem Silvesterklausen jedes Jahr einen alten St. Niklausbrauch, dessen Ursprung sich heute nicht mehr ganz genau bestimmen lässt. Fast ausgestorben in den Fünfzigerjahren, erfreut sich der Brauch heute, weit über die Grenzen des Appenzellerlandes hinaus, wieder an grossem Interesse.
"GUEST NEUS - schöö, wüescht ond schööwüescht" begleitet verschiedene "Schuppel" (Klausengruppen) während drei Jahren. Die Kamera ist dabei ganz nahe am Geschehen und bei den Menschen. Der faszinierende, poetische, farbenprächtige, aber auch wilde und klangvolle Brauch, inmitten der winterlichen Appenzeller Landschaft, löst bei alten und jungen "Chläusen" jedes Jahr erneut das Chlausenfieber aus. Erinnerungen werden wach und die Schilderungen des Fotografen und Dokumentaristen Mäddel Fuchs, sowie des Musikers und Komponisten Noldi Alder, zeichnen ein Bild dieses faszinierenden Brauches, das erahnen lässt, dass durch den Brauch in früheren Jahren auch der Wille zum Ungehorsam gegen die Obrigkeit zum Ausdruck gebracht wurde.
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