End of Watch USA 2012 – 109min.
Filmkritik
Ein Team auf Tod und Teufel
South Central Los Angeles ist ein heisses Pflaster. Zwei Cops stecken mittendrin - helfen, ermitteln, mischen sich ein und stecken ein. David Ayer hat einen gnadenlos packenden, hautnahen Cop-Thriller in der Art eines Dokumentarfilms inszeniert. End of Watch - das Beste in diesem Genre seit Heat.
So mancher Fernseh-"Tatort" ist im Vergleich zum Cop-Thriller End of Watch ein gemütlicher Krimiausflug. Der Tatort hier heisst Los Angeles. Hier in South Central, dem heissesten, gefährlichsten Pflaster der Millionenmetropole, geht's knallhart zur Sache. Die Officer Taylor (Jake Gyllenhaal) und Zavala (Michael Peña) gehen fast täglich auf Strassenpatrouille - mutig, kompromisslos, risikobereit. Ihr Tick: Ihre Kamera ist stets dabei. Es scheint, als wolle das mexikanischamerikanische Duo den Dienst, ihren Einsatz dokumentieren, bestätigen und sich selbst ermutigen.
Die Beiden sind Draufgänger, und wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen, beispielsweise bei einem Brand, kennen sie keine Regeln, keinen Schongang und riskieren ihr Leben. Das gilt freilich auch, wenn es um Dealer, Gangster und andere potenzielle Täter geht. Bei einem Einsatz stossen sie auf Waffen, Drogen und einen Mafia-Ring. Aus Jägern werden von ihren Vorgesetzten, aber auch Kollegen verlassene Gejagte. Bei diesem Strassen-Actionstreifen spielen aber auch Privatleben - einer heiratet - und Freundschaft eine wichtige Rolle. Es sind sanfte Breaks in einem brisanten, atemlosen Actionstreifen, der einen durch einen Gefühlstornado jagt. Dass am Ende auf die nationale US-Gefühlsdrüse gedrückt wird, verzeiht man dann gerne.
Man kennt Heat aus dem Jahr 1995, das Star-Gigantenduell zwischen einem Gangsterpatron (Robert De Niro) und einem Top-Fahnder (Al Pacino), ebenfalls in Los Angeles. Dabei spielt ein dubioser Komplize (Val Kilmer) eine tragende Rolle. End of Watch ist gradliniger, ungeschminkter, realistischer. Regisseur David Ayer, der bisher als Drehbuchautor (The Fast and the Furious) glänzte, bleibt dicht am Asphalt, am schmutzigen Alltag. Damit vergleichbar ist eigentlich nur der realistisch-authentische französische Film über eine Polizeieinheit in Paris: Poliezei. Nur: End of Watch hat mehr Speed, überzeugende Schauspieler und eine packende Dramaturgie. Das Beste, was in diesem Genre zurzeit zu sehen ist.
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Kommentare
Ein originelles Polizeidrama, welches dank dem Doku-Stil, in welchem es erzählt wird, sehr authentisch daherkommt. Genau dadurch hat "End of Watch" aber auch keine richtige Struktur und wirkt somit auch ein bisschen zusammengewürfelt. Dies lässt den Streifen etwas länger wirken, als er es in Wirklichkeit ist. Ohne Frage ein guter Film, aber leider nicht das Meisterwerk, zu dem es vielerorts gefeiert wird.
7.5/10… Mehr anzeigen
Kommt wie ein zusammen gewürfelter Doku-Film über Polizei auf Streife, mit hochkarätigen Darsteller daher.
Überzeugende Hauptdarsteller in einem spannenden Cop-Thriller.
Der Dokumentarstil mit der wackligen Handkamera kann doch manchmal nerven.
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