The Devil Inside USA 2012 – 83min.

Filmkritik

Als ob die Kamera besessen wäre

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Was einst frisch und neu am Format des Found-Footage-Films war, ist mittlerweile abgestanden und altbekannt. Überraschungen gibt es nicht mehr. Schon gar nicht, wenn man sich nach The Last Exorcism erneut diesem Thema annimmt und lediglich noch eine Prise Fallen beimischt, um die Melange abzuschmecken.

In der Notrufzentrale geht ein Anruf ein, in dem eine Frau gesteht, drei Menschen ermordet zu haben. Die Frau landet in der Psychiatrie und wird gar in ein italienisches Krankenhaus verlegt, wo man sich besser um sie kümmern kann. Zwei Jahrzehnte später will ihre Tochter die Wahrheit herausfinden. Sie muss wissen, ob ihre Mutter geisteskrank oder besessen ist. Zu diesem Zweck findet sie die Hilfe zweier Priester, die gewillt sind, einen Exorzismus durchzuführen. Doch die Teufelsaustreibung eskaliert und plötzlich steht ihrer aller Leben in Gefahr.

The Devil Inside leidet am grundsätzlichen Problem dieser Art von Film: Die dokumentarische Form ist nur bedingt gruselig. Dabei wechselt der Film das Format sogar ein wenig. Anfangs erscheint er wie eine Dokumentation, später gibt es dann die gefundenen filmischen Überreste, die Aufschluss geben sollen, wie es zur Eskalation kommen konnte. Konsequent ist der Film hier jedoch nicht, arbeitet man doch auch mit extremen Nahaufnahmen, die so mit den vorhandenen Kameras gar nicht möglich gewesen wären.

Zum Leben erwacht der Film während den Exorzismus-Szenen. Sie sind energisch und mitreißend, auch wenn hier wieder besonders viel mit der Kamera gewackelt wird. Gäbe es aber diese Szenen nicht, wäre The Devil Inside nur noch einschläfernd. So entstehen wenigstens zwei gruselige Momente, die dafür entschädigen, dass der Film im Verlauf seiner Geschichte diese immer wieder in andere Richtungen zu lotsen versucht, die jedoch flugs wieder vergessen werden.

Wirklich neu ist an Devil Inside nichts. Wenn überhaupt, kann man ihm allenfalls attestieren, dass er innerhalb des gewählten Formats routiniert ist, aber das heißt auch nicht viel. Hätte Devil Inside den Found-Footage-Trend begonnen, hätte man ihn begeisterter aufnehmen können. So bietet er jedoch nur Dienst nach Vorschrift, ohne jemals einen Hauch von Originalität oder Innovationswillen erkennen zu lassen.

Das gilt auch in Bezug auf das Ende, das so vorhersehbar geraten ist, wie man es bei dieser Art Film erwartet. Man mag darüber enttäuscht sein, dass auch hier keine Überraschung geboten wird, aber angesichts des formelhaften Films durfte dies auch nicht erwartet werden. Dazu passt, dass The Devil Inside von der Crux jedes Found-Footage-Films geplagt wird: Genau dann, wenn's am spannenden wird, ist der Film aus.

08.03.2024

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Kommentare

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shaanoar

vor 11 Jahren

Dans la floppée de films d'exorcisme sortis ces dernières années, je trouve que The Devil Inside ne s'en sort pas si mal en faux documentaire réaliste et bien réalisé, avec des acteurs crédibles. Etant donné que je m'attendais à un navet, j'ai trouvé le film efficace... mais pas assez abouti, trop court avec une fin abrupte, 1/2 heure de plus aurait été bienvenue.Mehr anzeigen


screampunk

vor 11 Jahren

Très très moyen à déconseiller


Urs23

vor 11 Jahren

Mir hat der Film sehr gut gefallen. Im Dokumentar-Stil gedrehter Exorzismus-Shocker.


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