Pressetext
Die Hüter der Tundra
Krasnoschtschelje ist ein 500-Seelen-Dorf am Ende der Welt. Seine EinwohnerInnen sind Samen, Angehörige einer Ethnie, die sich über ein weites Gebiet nördlich des Polarkreises von Norwegen über Finnland und Schweden bis nach Russland erstreckt. Das Leben ist hart in Krasnoschtschelje. Die Armutsgrenze ist nah, die Lebenserwartung niedrig. Es gibt keine Strassen, die medizinische Versorgung wurde eingestellt, die einzige Verbindung mit der Welt ist ein Helikopter, der Waren bringt und Menschen in die Hauptstadt Murmansk fliegt. Lebensgrundlage ist die Rentierzucht, und just diese ist bedroht. Internationale Rohstoffkonzerne wollen die Tundra erschliessen, denn die Weidegründe der Rentiere bergen in der Tiefe Gold, Platin und Aluminium. Was die Samen davon halten, scheint dabei niemanden zu interessieren. Der Film zeigt den Kampf der Samen gegen die Bedrohung. Man – oder vielmehr: frau – gründet ein Samen-Parlament. Denn Politik ist hier Frauensache, die Männer sind unterwegs mit den Rentieren. Regisseur René Harder hat mit einem kleinen Team über sechs Monate hinweg in Krasnoschtschelje gefilmt. Mit intimen Porträts und grossartigen Naturaufnahmen dokumentiert der Film eine vom Aussterben bedrohte Welt.
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