Jack and the Giants USA 2013 – 114min.
Filmkritik
Virtuelle Riesen im freien Fall
Jahrhundertealt sind die Sagen vom Bauernburschen Jack, der mit Mut und Zauberbohnen ein englisches Königreich gegen die Attacken von menschenfressenden Riesen verteidigt und die Gunst einer Prinzessin gewinnt. Nun hat Bryan Singer die zwei der populären mythischen Geschichten in ein spektakuläres 3D-Abenteuerdrama gepackt. Mit echten Stars sowie einer Horde computergenerierter, virtueller Monster. Was bei dieser Kombination herauskommt? Passables Actionkino mit enttäuschend wenig erzählerischem Fleisch am Knochen.
Die Entstehung des Films war eine Zangengeburt: Man wechselte den Regisseur und die Drehbuchautoren aus, und aus Vermarktungs- und Konkurrenzgründen wurde der Filmstart verlegt. Doch nun ist sie da, die auf 190-Millionen-Dollar geschätzte Produktion. Und sie setzt voll auf bombastische Special-Effects und aufwendigste Computertechnik. Ein Risiko, weil auf diesem Feld die Entwicklung besonders rasant voranschreitet und vieles, was heute bejubelt wird, morgen schon lauwarmer Kaffee ist - nicht nur aus Sicht des jungen Publikums.
Das fällt in Jack the Giant Slayer umso mehr ins Gewicht, weil die respektablen Schauspieler kaum Möglichkeiten haben, ihre Figuren zu entwickeln. Wobei man an den Beispielen der Nebenrollenträgern Stanley Tucci (als intriganter Ritter Roderick) und am untadeligen Ewan McGregor (als Rittersmann Egmont) immerhin spürt, dass mehr möglich gewesen wäre. So dauert es etwas gar lange bis der nicht sehr aufgeweckte wirkende Jack die schöne, seltsam unterkühlte Königstochter herzen darf.
Und man ärgert sich in zunehmendem Masse, dass die dünne Handlung mit repetitivem Actionschabernack kompensiert wird: Endlose Attacken von tumben Riesen auf herumwuselnde Realfiguren sind zu sehen und immer wieder explosivartig himmel- oder erdwärts spriessende Bohnenstauden, die eine Verbindung zwischen der guten und der bösen Welt herstellen. Die Faszination des Dreidimensionalen hält sich in sehr überschaubaren Grenzen: nicht immer ist zwingend 3D drin ist, wo 3D draufsteht!
Erstaunlich, dass sich ein fantasievoller Regisseur wie Bryan Singer (The Usual Suspects, X-Men) auf ein solches Konzept eingelassen hat. Denn es ist beispielsweise nicht mal schlüssig erkennbar, welches Zielpublikum angepeilt wird. Ein Familienfilm, wie es die Werbung anpreist, ist das jedenfalls nicht, denn es mangelt vor allem an dem, was gute Kino-Unterhaltung immer ausmacht: an Witz und mehr noch an Charme.
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Kommentare
Erneut wurde das weltbekannte Märchen mit den Zauberbohnen verfilmt. Die Handlung ist zwar etwas dünn und schöpft nicht ganz das aus, was sie könnte, dennoch bietet "Jack and the Giants" gute Unterhaltung vom Anfang bis zum Schluss, ist aber nichts, was einem lange in Erinnerung bleiben dürfte.
6.5/10… Mehr anzeigen
Ein spannender Film bei dem es mehrheitlich um die Story geht anstelle guter Leistungen der Schauspieler. Aber auch solche Filme sollten gut bewertet werden, die drei Sterne gelten hier für das Drehbuch. Klar, in einem solchen Film wird ein Schauspieler nicht genügend Freiraum haben sein Talent unter Beweis zu stellen. Sie haben aber trotzdem das Mögliche heraus geholt. Guter Popcorn-Film den man sicherlich geniessen kann ohne einzuschlafen.… Mehr anzeigen
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