Knight of Cups USA 2015 – 118min.
Filmkritik
Knight of Cups
Während Fleißbienchen wie Woody Allen laut inoffizieller Faustregel jedes Jahr einen neuen Film drehen, arbeitet Regisseur Terrence Malick etwas langsamer: Seit 1973 hat er erst sieben Filme realisiert. Nach seinem 1978 erschienen Film In der Glut des Südens dauerte es sogar 20 Jahre, bis er 1998 mit The Thin Red Line wieder einen Film auf die Leinwand brachte. Und nachdem er 2011 mit The Tree of Life für Furore sorgte, präsentiert er nun sein neuestes Werk im Wettbewerb der Berlinale.
Rick (Christian Bale) lebt und arbeitet in der glamourösen Starwelt von Hollywood. Schöne Frauen, große Häuser und ein extravaganter Lebensstil bestimmen seinen Alltag. Doch seine Gier nach Erfolg vergrößert zugleich die Leere in seinem Leben. Er ist gefangen in einer Welt von Oberflächlichkeiten, von Fassaden, die vorgaukeln etwas zu sein, was sie in Wirklichkeit gar nicht sind. Dieser Schein treibt Rick zur Suche nach dem Sinn des Lebens und dem Weg, der inneren Leere zu entkommen.
Wie bereits bei The Tree of Life vertraut Malick auch in Knight of Cups vollends auf die Kraft seiner Bilder. Freunde der stringenten Narration und des Realismus haben dabei das Nachsehen – einem Bewusstseinsstrom gleich ergießen sich die wohl komponierten Bilder über den Zuschauer und verweben sich zu einem nicht enden wollenden Bilderfluss. Und wie bei The Tree of Life zeichnet auch hier Kameramann Emmanuel Lubezki für die grandiosen Bilder verantwortlich. Die Kamera scheint die meiste Zeit zu schweben, sie irrlichtert um das Geschehen herum, als sei sie selbst auf der Suche. In dieser seltsam entfesselten Bewegung spiegelt sich dabei der fragende Blick nach der tieferen Wahrheit wider. Assoziativ türmt Malick die Bilder übereinander und kreiert damit einen poetischen Sog, der einen wie ein sanfter Taumel einlullt.
Aber genau das ist auch das Problem, denn sobald man sich an die pompöse Bilderwucht gewöhnt hat, beginnt es redundant zu werden und erscheint latent prätentiös. Hinzu kommen stets geflüsterte Kommentare aus dem Off, die zwischen kryptischen Metaphern und spirituellen Weisheiten schwanken. Denn auch Knight of Cups ist geprägt von einer mystisch-esoterischen Grundhaltung (so sind die einzelnen Kapitel z. B. nach verschiedenen Tarotkarten benannt), die auf Dauer etwas anstrengend ist. Und irgendwann geht es einem als Zuschauer wie Christian Bale als Rick, der stets – wie der Realität entrückt – neben dem Geschehen zu stehen scheint. Ein Beobachter, voller Fragen, mit dem Wunsch nach Erkenntnis.
Dein Film-Rating
Kommentare
In "Knight of Cups" begibt sich Rick, gespielt von Christian Bale auf Selbstfindung und hinterfragt unter anderem auch den Sinn des Lebens. Der Film ist sehr bildgewaltig. Zu fast jeder Zeit könnte man einfach auf Pause drücken und aus dem Bild ein wunderbares Poster machen. Erzählt wird die Geschichte im typischen Terrence Malick Stil: Mit poetischen Sätzen und teils auch zusammenhanglosen Phrasen in der Erzählform des Hauptdarstellers. Dies ist definitiv nichts für Jedermann.
Trotz den starken Bildern und des hochstehenden Casts ist das Drama aber leider nicht so gut geworden, weil es sehr zusammengewürfelt und daher auch etwas zäh daherkommt. Des weiteren ist man am Ende nicht unbedingt viel schlauer als vor dem Film.
6.5/10… Mehr anzeigen
Der Film war von Anfang an zu schräg, eine Aneinanderreihung von Sequenzen ohne Zusammenhang mit komischen Sätzen vom Kommentator, die nichts mit der gezeigten Szene zu tun hatten. Nach einer halben Stunde verliessen wir den Film, weil er einfach zu "kunstvoll und intellektuell" für unseren Geschmack war. Magst Du gerne den Sinn in gequirlter Scheisse suchen, dann ist der Film was für Dich! Ansonsten brauchst Du viel Alkohol oder Drogen um den Film überstehen zu können. Der Angestellt im Kino sagte uns, wir seien nicht die ersten gewesen, die den Film verlassen hätten...… Mehr anzeigen
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