Metallica Through the Never USA 2013 – 93min.

Filmkritik

Wuchtig und laut

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Metallica - Through the never verbindet Konzertaufnahmen der Metal-Legende mit einer überflüssigen, störenden Fantasy-Nebenhandlung. Dass der Film dennoch sehenswert ist, verdankt er seinen spektakulären Schauwerten und impulsiven Bühnen-Szenen.

Der junge Trip (Dane DeHaan) arbeitet als Roadie für die größte Metal-Band der Welt: Metallica. Vor ausverkauftem Haus spielen die vier Musiker auf einer riesigen Bühne ihre bekanntesten Songs. Schon kurz nachdem Trip am Veranstaltungsort angekommen ist, schickt ihn der Tourmanager (Mackenzie Gray) der Band auch schon wieder fort. Er soll einen wichtigen Gegenstand für die Band abholen, der sich in einer Tasche am anderen Ende der Stadt befindet. Die scheinbar einfache Aufgabe erweist sich schon bald als äußerst gefährlich. Auf seinem Weg quer durch die Stadt wird Trip nicht nur angefahren, er befindet er sich auch bald inmitten von Straßenkämpfen und wird von einem maskierten Reiter verfolgt. Während Trip ein waghalsiges Abenteuer durchlebt, rocken Metallica mit einem fulminanten Konzert die riesige Konzert-Arena.

Metallica - Through the never wurde vom ungarisch-stämmigen Regisseur Nimród Antal inszeniert, der 2007 mit dem Horrorfilm Motel erstmals für größeres Aufsehen sorgte. Hollywood-Jungstar Dane DeHaan kämpft sich in dem Musikfilm durch eine surreale Welt voller obskurer Figuren und Vorfälle. Diese (phantastische) Handlungsebene erweist sich letztlich jedoch nur als störendes Beiwerk, während der Rest des Films als spektakuläres, bildgewaltiges Konzert daherkommt und vor allem Metallica-Fans beglücken dürfte.

Die immer wieder zwischen die Konzertaufnahmen eingebauten Spielszenen des Films, die oft nur wenige Sekunden dauern, hätte es nicht gebraucht und stören in den meisten Fällen nur den musikalischen Genuss. Der tiefere Sinn und die Bedeutung dieser Handlung erschließen sich dem Zuschauer ohnehin nicht und so wirken ominöse Gestalten wie etwa der maskierte Reiter oder fragwürdige, künstlich aufgeblähte Einsprengsel wie die Straßenschlachten inmitten der wuchtigen Konzertszenen letztlich nur wie überflüssige Fremdkörper.

Was der Film in Sachen narrativer Elemente vergeigt, holt er hinsichtlich seiner durchgestylten, großartig anzusehenden Bühnenszenen der Band jedoch problemlos wieder raus. Metallica erweisen sich hier auch nach über 30 Jahren Band-Geschichte als eingespieltes Vollblut-Musiker-Kollektiv, das in sein Konzert beeindruckende Effekte einbaut und unnachahmliche Showqualitäten unter Beweis stellt. Als hundertprozentiger Konzertfilm ohne die zusätzliche Fantasy-Handlung hätte der Film demnach wesentlich besser funktioniert.

18.02.2024

3

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Kommentare

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Gelöschter Nutzer

vor 11 Jahren

Das Konzert ist beeindruckend, da die Musiker in 3 D ganz nahe vor mir standen - die Bühne ist eine spezielle aufwändige Konstruktion - der Rahmenfilm ist mir zu surreal und ohne Aussagekraft. Ein intensives Metall-Konzert!


fcluzern1901

vor 11 Jahren

Total begeistert. Handlung solala, Konzertaufnahmen top. Ein Muss für alle, die METALLICA mögen. Gelungenes Werk!


beatdietrich

vor 11 Jahren

Die Konzertaufnahmen waren genial, insbesondere das aufwändige Bühnenbild. Die Filmnebenhandlung mit dem Typen, der einen Gegenstand holen musste, war schlichtweg überflüssig. Der Film wäre besser gewesen ohne diese "Story"


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