Bad Neighbors USA 2014 – 96min.

Filmkritik

Party oder Verantwortung?

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Mit This Is the End brachten die Langzeit-Buddies Seth Rogen und Evan Goldberg 2013 einen apokalyptischen Partyfilm ins Kino. Auch die gemeinsam produzierte Komödie Bad Neighbors strotzt nur so vor Feierlaune, zeigt Rogen jedoch in einer eher ungewohnten Rolle: als frischgebackener Vater, der zwischen Vorstadtspießigkeit und Ausgelassenheit schwankt.

Mac (Seth Rogen) und Kelly Radner (Rose Byrne) sind stolz auf ihre kleine Tochter Stella und haben sich den Traum vom Eigenheim erfüllt. Auch wenn sie der früheren Freiheit manchmal nachtrauern, stürzen sie sich mit Elan ins beschauliche Familienleben. Damit ist es allerdings vorbei, als eine Studentenvereinigung rund um den virilen Teddy (Zac Efron) das Nachbarhaus bezieht. Da Mac und Kelly nicht als Langeweiler gelten wollen, empfangen sie die Neuankömmlinge zunächst mit offenen Armen. Doch schon bald gehen ihnen die ausufernden Partynächte gehörig gegen den Strich. Ein Anruf bei der Polizei macht Teddy wütend und lässt die Beteiligten schließlich größere Geschütze auffahren.

Dass die Prämisse reichlich konstruiert erscheint, sollte man schlichtweg ignorieren. Denn an Glaubwürdigkeit ist die von Nicholas Stoller (Get Him to the Greek) inszenierte Komödie nicht interessiert. Umso mehr hätte man sich eine anarchische Eskalation des Konfliktes mit allerhand originellen Einfällen gewünscht.

Rogen und seine Mitstreiter versteifen sich stattdessen aber vor allem auf provokanten Brachialhumor, der aus Filmen wie Project X sattsam bekannt ist, hier jedoch erschreckend oft ins Leere läuft. Wirklich lustig wird es nur, wenn das Geschehen parodistische Züge annimmt – etwa im Fall einer Robert De Niro-Mottoparty – oder die Radners wie von Sinnen über mögliche Strategien zur Vertreibung der feierwütigen Studenten diskutieren. Gerade in diesen Gesprächen zeigt sich, dass die frischgebackenen Eltern ihre neue Verantwortung noch nicht vollends umarmen wollen. Die fortlaufende Partystimmung, die das Nachbarhaus verbreitet, ist verlockend, passt allerdings nicht zum Lebensstil einer Kleinfamilie.

Während die unentschlossene Haltung der Protagonisten das bunte Treiben thematisch etwas aufpeppt, sorgt sie gleichzeitig für eine Entschärfung der nachbarschaftlichen Zwistigkeiten. Trotz deftiger Zoten fehlt Bad Neighbors in vielen Momenten das Feuer, das bei einem derartigen Kleinkrieg von Nöten gewesen wäre. Die Scharmützel bleiben häufig überschaubar und wirken ab einem gewissen Punkt nur noch seltsam redundant. Von einer "epischen Schlacht", wie sie das Presseheft ausruft, kann ganz gewiss keine Rede sein.

12.05.2014

2

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Kommentare

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frozone

vor 8 Jahren

Unglaublich viele WTF?! -Dialoge.


alagandi

vor 10 Jahren

Merke wenn dein Netter Nachbar sein Haus verkauft... KAUF du es! Sicher ist sicher. Aber sonst... Kiffer, Alk und sonstige Drogenwitze aber neues? Neeee Aber hey dafür wissen wir jetzt endlich wiso Zac Efron in der Entzugsklinik gelandet ist.; -)


tuvock

vor 10 Jahren

Das einzige was an dem Film lustig ist, sind die Klischees, die Witze, das Ganze mit Sex, Drugs and Rock’n Roll, irgendwie sind die Darsteller in dem Film alle einfach, keiner ist so eine richtige Leuchte, aber dafür ist Seth Rogen dieses Mal, ich kenne ihn von vielen Filmen, keine Niete. Er ist nicht der Beste aber ein lustiger Darsteller, nur hat man in dem Film ein Problem gemacht. Man hat alles verwurstet, ich und meine Holde sind fast eingeschlafen, naja so arg nicht, aber irgendwie ist der Film nach einiger Zeit öde. Es gibt einfach so wenig neues das man im Film sitzt und sich gegenseitig befriedigt.

Irgendwie erinnert mich der Film an „This ist the End“ den ich auch langweilig gefunden habe. Ich glaube ich und meine Holde sind zu alt ums ich Filme über pubertierende blöde Jugendliche anzusehen die den ganzen Tag nur Sex und Saufen im Schädel haben und die Welt damit verändern wollen.

Die Idee das man schon älter ist und alles langweilig eingespielt ist, und dann nur die einzige Aufregung entweder die Nachrichten sind oder Sex am Küchenfußboden ist, ist an sich nichts neues. Aber wenn es schon nichts Neues ist, wieso hat man das nicht spannender gemacht? Weiß ich nicht.

Teddy im Film der Präsident ist eine wirkliche Niete der nur 'ne geile Party haben möchte, sein Freund PETE ist der intelligentere von allen und dann kommt noch ein Typ dazu der von allen als Trottel angesehen wird weil er neu ist und irgendwie so ein Ritual bestehen muss um dabei zu sein bei der Studentenverbindung. Der heißt im Film einfach nur Arschsaft. Wirklich jetzt. Oh Mann, ich bin da echt enttäuscht. Leider ist der Film nicht spannend und nicht so lustig, aber macht nichts, ist ja nur ein blöder Kinofilm von vielen. Gelacht habe ich trotzdem so 3 – 4 x.

61 von 100 Punkten.Mehr anzeigen


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