Bibi & Tina - Der Film Deutschland 2014 – 100min.

Filmkritik

Singende Hexe

Björn Schneider
Filmkritik: Björn Schneider

Detlev Buck verordnet der angestaubten Hörspiel-Reihe "Bibi und Tina" eine filmische Verjüngungskur. Sein kunterbunter Teenie-Film ist frisch, kurzweilig und besticht durch spielfreudige Darsteller. Die schrillen, zum Teil nervigen Musical-Einlagen sind dagegen Geschmackssache.

Die Sommerferien sind angebrochen und die kleine Hexe Bibi (Lina Larissa Strahl) fährt zu ihrer besten Freundin Tina (Lisa-Marie Koroll) auf den Reiterhof. Für Erholung und Freundschaft bleibt aber wenig Zeit, denn Ärger ist auf dem Martinshof im Anflug: Da taucht zum einen die eingebildete Sophia von Gelenberg (Ruby O. Fee) auf, die es so auf Tinas Freund Alexander (Louis Held) abgesehen hat wie der fiese Geschäftsmann Hans Kakmann (Charly Hübner) es auf das junge Fohlen "Socke". Bibi versucht mit ihrer Hexenkraft, die Probleme zu lösen.

Seit 1991 existiert parallel zu "Bibi Blocksberg" die "Bibi und Tina"-Reihe, in der die Freundschaft von Bibi und ihrer besten Freundin im Mittelpunkt steht. Die Reihe richtet sich dabei an eine etwas ältere Zielgruppe, nämlich an Jugendliche zwischen 12 und 16. Exakt für diese Altersschicht bereitete Multi-Talent Detlev Buck nun den ersten Bibi und Tina-Kinofilm zielgruppengerecht auf. Sein farbenfrohes Werk ist eine unterhaltsame, kurzweilige Mischung aus Musical, Teenie-Abenteuer und Krimi mit gut aufgelegten Darstellern. Die Art und Interpretation der Musikstücke ist jedoch Geschmackssache.

Bibi und Tina funktioniert als altersgerechter Jugendfilm mit seinen inhaltlichen Schwerpunkten und Bezügen rund um die Themen erste Liebe, Jungs und Probleme mit den Eltern außerordentlich gut. Die beiden Hauptfiguren dienen daher als ideale Identifikationsfiguren, bei denen sich im Alltag alles um Gefühle, Hobbies und Spaß dreht. Regisseur Buck fand für seinen Film zwei charismatische, strahlende Hauptdarstellerinnen, die sorgenfrei und unbeschwert durch die erstrahlende Natur reiten. Ihnen gegenüber steht Super-Bösewicht Hans Kakmann (der Name ist Programm), wunderbar böse und schleimig verkörpert von Polizeiruf 110-Ermittler Charly Hübner.

Zwar wirken die vielen Reitszenen, vor allem wenn die zwei Hauptfiguren auf ihren Pferden Amadeus und Sabrina Richtung Sonnenuntergang reiten, hier und da ein wenig verklärt-romantisch und aufgesetzt gefühlvoll, aber schön anzusehen sind die farbenprächtigen Bilder allemal. Die entscheidende Änderung zu den beiden bereits bestehenden "Bibi"-Verfilmungen: die eingängigen Melodien und gesanglichen Darbietungen der Charaktere, die sich zumeist in locker-leichtem Pop-Gewand präsentieren und aus dem Film mindestens zur Hälfte ein Musical machen. Die Musik, die hier mal gut ins Ohr geht, mal mit auf Modern getrimmtem Dancefloor-Sound nervt, ist indes reine Geschmackssache.

20.03.2014

3

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Kommentare

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mirjam.eglin

vor 10 Jahren

Lustig, unterhaltsam, musikalisch gut gemacht. man freut sich auf die Fortsetzung.


Anfänger

vor 10 Jahren

nicht spannend
: (


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