Warum ein Erfolgsrezept ändern, wenn es beim ersten Mal so gut funktioniert hat? Die Vampirschwestern 2 bietet wie schon der Vorgänger eine unterhaltsame, originelle Mischung aus Fantasy-Elementen und Coming-of-Age-Anleihen.

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Endlich ist der Sommer da. Für die beiden Halbvampirinnen Dakaria (Laura Roge) und Silvania (Marta Martin) genau die Zeit, um mit ihren Freunden zu zelten. Dakaria verliert jedoch schnell das Interesse daran, als sie erfährt, dass ihre Lieblingsband auf Tour geht: die Rock-Gruppe Krypton Krax. Und obwohl die Eltern den Besuch eines Konzerts strengstens verbieten, macht sich die unsterblich in Sänger Murdo (Tim-Oliver Schultz) verschossene Teenie-Vampirin eines Nachts auf, um zu einem Konzert der Band zu fliegen. Nach dem Konzert plant Dakaria, der Band bei der kompletten Tour zu folgen. Alles könnte so perfekt sein, wäre da nicht der zwielichtige Band-Manager Xantor (Georg Friedrich), der noch eine ganz persönliche Rechnung mit Dakarias Vater zu begleichen hat.

Die ehemalige Radio-Redakteurin Franziska Gehm schuf mit den Vampirschwestern, deren erste Abenteuer in Romanform 2008 erschienen, zwei der beliebtesten Kinderbuchfiguren der vergangenen Jahre. Mit nahezu demselben Team, das vor zwei Jahren den ersten Film schuf, kreiert Regisseur Wolfgang Groos hier abermals eine wunderbar unterhaltende Fantasy-Komödie mit liebevoll gezeichneten Figuren, einem exakten Maß an Witz und Slapstick sowie zielgruppenrelevanten Themen, die filmisch geistreich verpackt sind.

Die Vampirschwestern 2 ist eine fast ganz typische Coming-of-Age-Komödie, die die Probleme und Sorgen von (in erster Linie weiblichen) Heranwachsenden zu jeder Zeit ernst nimmt. Egal ob erste Liebe, Stress mit den Eltern oder Akzeptanz des eigenen Ichs in der Hochphase der Pubertät - der Film widmet sich den realen Nöten von Teenagern und zeigt durchaus realistische Lösungsmöglichkeiten auf, wie man am besten damit umzugehen hat. Eine ganz gewöhnliche Teenie-Komödie ist Die Vampirschwestern 2 natürlich deshalb nicht, da auch der zweite Teil der von Autorin Franziska Gehm erdachten Figuren wieder im seit Jahren beliebten Vampir-Umfeld spielt.

Dabei ist der Film dennoch zu jederzeit meilenweit vom Pathos und den in edle Hochglanzbilder gepackten Schmalz z.B. der Twilight-Saga entfernt. Die Ausstattung des Films, dessen Handlung und natürlich die sympathischen Figuren wirken immer geerdet und (weitestgehend) menschlich-real. Die Handlung könnte sich auch in jedem beliebigen, deutschen Vorort abspielen - so authentisch sind Alltag und Leute im Film-Ort Bindburg gestaltet. Hinzu kommen ein Wiedersehen mit kauzigen Figuren wie dem Vampirjäger Dirk von Kombast (Michael Kessler), interessante neue Charaktere wie Xanto oder Murdo und reichlich schräge Gags (ein Highlight: der spritzige Auftritt von Diana Amft als Krankenschwester).