Edge of Tomorrow Australien, USA 2014 – 113min.

Filmkritik

Das Sterben nimmt kein Ende

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Nur widerwillig zieht Tom Cruise in den Kampf gegen scheinbar unbesiegbare Aliens und gerät dabei in eine Zeitschleife, die ihn zum Weltenretter prädestiniert. Groundhog Day als spielerisches, überaus unterhaltsames SciFi-Actionspektakel.

In naher Zukunft wird die Erde von einer außerirdischen Spezies, den Mimics, attackiert. Auch wenn das Militär machtlos scheint, wirbt Major Bill Cage (Tom Cruise), ein früherer Werbefachmann, über die Medien scharenweise Rekruten an, die eine große Gegenoffensive möglich machen sollen. Da alle verfügbaren Kräfte benötigt werden, muss auch der kampfunerfahrene Amerikaner in die Schlacht ziehen, die sich als großes Fiasko entpuppt. Schon kurz nach der Landung an der französischen Küste wird Cage getötet, wacht jedoch am Tag vor dem Gefecht im Basislager London Heathrow wieder auf, nur um die Kriegsvorbereitungen und seinen Tod von nun an ständig zu durchleben. Die Erfahrungen, die er dabei sammelt, kann er erst sinnvoll nutzen, als er auf die Elitekämpferin Rita Vrataski (Emily Blunt) trifft.

Edge of Tomorrow, eine Adaption des Romans "All You Need Is Kill" von Hiroshi Sakurazaka, hält sich nicht lange auf mit Erklärungen. Nach einer überblickartigen Montage von Nachrichtenbildern lernen wir Major Bill Cage kennen, erfahren allerdings nur das Nötigste über den Protagonisten. Figurenzeichnung ist zweitrangig, da Regisseur Doug Liman (The Bourne Identity) recht bald zum ersten großen Actionschlag ausholt, wobei der Aufzug der Soldaten (ausgestattet mit imposanten Kampfanzügen) nicht nur tolle Schauwerte zu bieten hat. Auch symbolisch entfaltet das Schlachtgetümmel eine enorme Kraft, erinnert die Invasion eines französischen Küstengebiets doch überdeutlich an die Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg.

Richtig unterhaltsam wird es schließlich, als der Zeitschleifenmechanismus zu greifen beginnt und der anfangs hoffnungslos überforderte Cage langsam zu einem fähigen Kämpfer avanciert. Eine Entwicklung, die das Drehbuch mit viel Humor und Augenzwinkern beschreibt. So kann der eigentlich unerfahrene Major andere Figuren immer wieder mit seinem Mehrwissen überraschen, stirbt zugleich aber auch einige äußert unglückliche Tode (in einer Variante wird er etwa von einem Militärfahrzeug überrollt).

Entscheidenden Anteil an der Wandlung der Hauptfigur hat die furchtlos-zupackende Kriegsheldin Rita, die den Grünschnabel Cage mit ihren Erfahrungen (sie kennt das Geheimnis der Zeitschleife) überhaupt erst in die Position des Weltenretters versetzt. Umso wichtiger ist es, dass Cruise und Blunt als Gespann bestens harmonieren.

03.05.2024

4

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Kommentare

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RobertdeNirosta

vor 6 Monaten

Interessante Handlung, die Spannung und auch Humor zu bieten hat und 2 Stunden ohne den kleinsten Durchhänger Vollgas gibt. Dazu perfekte Kampfaction Mensch gegen massenweise Aliens. Emily Blunt in einer Traumrolle, Tom Cruise so wie gewohnt - der muss nur sich selbst spielen. Spezialeffekte und CGI sehr hochwertig , da gibt's nichts zu meckern.
Viel besser kann man einen Actionfilm kaum noch machen -> darum auch 5/5 Detonations-PacksMehr anzeigen


8martin

vor 3 Jahren

Das Mumeltier auf den Schlachtfeldern von Verdun.
Die historischen Dokumentationen am Anfang sollen Authentizität schaffen mit Gesichtern von Polit-Promis. Aber was dann kommt, ist ein Sci.Fi. Märchen der chaotischen Art, mit Anleihen beim ‘täglich grüßenden Murmeltier‘.
Major Cage (Tom Cruise) soll den befehlshabenden General Brigham (Brendan Gleeson) unterstützen, da die Erde unter der Leitung eines Omega Mimic angegriffen worden ist. Wir sehen später oktopusähnliche Gebilde, gegen die die Menschen in gepanzerten Kampfanzügen kämpfen werden. Cage und eine frühere Heldin von Verdun Sergeant Vrataski (die zierliche Emily Blunt!) kämpfen erfolgreich gegen das Omega Mimic, weil sie jedes Mal, wenn sie sterben, in einer Zeitschleife eine zweite Chance bekommen. (Hier grüßt das Murmeltier!) Das alles lässt keine Spannung zu und dass sich zu achtzig Prozent der Zeit seelenlose Kampfmaschinen über den Bildschirm tummeln, gibt dem Plot den Rest. Da ist die Info Übertragung mittels Blutstropfen genauso unglaublich wie der finale Kuss mit dem sich Sergeant Vrataski auf Major Cage stürzt.?!
Die Handlung samt allen Akteuren steuert haarscharf am Unfug vorbei direkt ins Chaos der Unglaubwürdigkeiten. Wo sich übrigens auch der Titel herumtreibt: ‘die Kante von Morgen‘. Wer’s nicht mag, kann sich auch gleich die Kante geben. Viel Remi Demi um ein Nullum. K.V.Mehr anzeigen


Janissli

vor 7 Jahren

Ausgeklügelte und verzwickte Geschichte. Der Film war bis zum Ende sehr spannend und hat bei mir noch mind. 2 Tage nachgewirkt.


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