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Natalia und Carlos sind Anfang zwanzig, schön und verliebt. Doch leider leben sie im heutigen Madrid, wo die Jugendarbeitslosigkeit über fünfzig Prozent beträgt. Hat man keinen Hochschulabschluss in der Tasche, kann man seine Tage mit der aussichtslosen Suche nach einer Festanstellung verschwenden oder sich für 10 Euro pro Tag auf der Baustelle verdingen. Da kommen den beiden die 600 Euro, die ihnen für ein bisschen Sex vor laufender Kamera angeboten werden, ziemlich gelegen. Die Konsequenzen des öffentlichen Schäferstündchens wiegen jedoch unverhältnismässig schwerer. Geschickt entlarvt Jaime Rosales' Sozialdrama die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des Erwachsenwerdens als Luxusproblem. Wie soll man Verantwortung übernehmen, wenn einem die wirtschaftliche Grosswetterlage den Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit verwehrt? Rosales skizziert die beklemmende Situation im heutigen Spanien, ohne ins Lamentieren zu verfallen, und statt viel zu erklären, vertraut er auf die Präsenz seiner beiden herausragenden Hauptdarsteller.