Northmen - A Viking Saga Deutschland, Südafrika, Schweiz 2014 – 97min.
Filmkritik
Flucht durch die Highlands
In dieser internationalen Koproduktion, die unter der Regie des Schweizers Claudio Fäh entstand, kämpft eine Handvoll Wikinger, die vor der schottischen Küste Schiffbruch erleidet, verzweifelt um ihr Überleben. Großartige Landschaftsbilder und einige packende Actionszenen stehen dabei so mancher Drehbuchunglaubwürdigkeit gegenüber.
Im Jahr 873 nach Christus nimmt eine vom eigenen König verbannte Wikinger-Horde unter Führung des charismatischen Asbjörn (Tom Hopper) Kurs auf Britannien, um die Goldschätze des Klosters Lindisfarne zu plündern. Vor der schottischen Küste geraten die Normannen allerdings in einen Sturm, der ihr Boot an den Felsen zerschellen lässt. In feindlichem Gebiet gestrandet, brechen sie auf zur nächsten Wikingersiedlung und nehmen während ihres Marsches Lady Inghean (Charlie Murphy), die Tochter des schottischen Königs, gefangen. Ein stattliches Lösegeld steht damit in Aussicht, doch schon bald befinden sich die wilden Kämpfer, denen ein Einsiedler-Mönch (Ryan Kwanten) helfend zur Seite springt, auf der Flucht vor der brutalen Söldnertruppe des Monarchen.
Dass die Zeit der Wikinger stets für spannende Abenteuergeschichten gut ist, stellten in jüngerer Vergangenheit vor allem Nicolas Winding Refns meditatives Nordland-Epos Valhalla Rising und die irisch-kanadische Fernsehserie Vikings unter Beweis. Claudio Fähs (Hollow Man II) Ausflug in die raue Welt der skandinavischen Krieger ist sicherlich weniger anspruchsvoll, überzeugt dafür aber als blutig-kompromissloser Historien-Actioner, der in mehrfacher Hinsicht an die mitreißende Römer-Hatz in Centurion erinnert. Wurden die prächtigen Landschaftsbilder dort am Handlungsort Schottland selbst gedreht, mussten die Macher von Northmen: A Viking Saga aus Kostengründen nach Südafrika ausweichen, dessen abwechslungsreicher Naturraum die schottischen Highlands allerdings glaubhaft doubelt.
Beeindruckend ist neben den imposanten Panoramaaufnahmen auch der übergeordnete Look des Actionspektakels, der durchaus Hollywood-Qualitäten erreicht. Die Ausstattung wirkt authentisch, und die Bilder sind, entsprechend der düster-grimmigen Atmosphäre, durchweg ihrer Farbigkeit beraubt.
Figuren und Story hingegen bleiben insgesamt recht überschaubar, auch wenn hier und da tiefergehende Hinweise aufblitzen. Dass im Verlauf der beschwerlichen Flucht einige Zufälle bemüht werden, lässt sich im Großen und Ganzen noch verkraften. Gegen Ende nehmen die unglaubwürdigen Drehbuchwendungen dann aber doch ein wenig überhand, was Freunde einfach gestrickter Actionunterhaltung freilich nur bedingt stören dürfte.
Dein Film-Rating
Kommentare
Gelöschter Nutzer
Verfasst vor 8 Jahren
Wow. Ich kann ihn mir immer wieder ansehen.
Die Kulisse und der Sound sind Top! Die Story ist phasenweise etwas löchrig, was aber von der guten Action wettgemacht wird! Alles in allem ist es ein unterhaltsamer Film! Diese Wikinger sind wirklich cool...
Gut gemachter, routinierter Actionfilm -erinnert mich ein bisschen an die alten "Highlander"-Filme, was ja durchaus nicht das schlechteste ist, was man über einen Film sagen kann.
Das Ende ist ein bisschen überstürzt, bzw. soll wohl einen Anknüpfungspunkt für Teil II bilden (?)
-Wäre schön.… Mehr anzeigen
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