Rio 2 – Dschungelfieber USA 2014 – 101min.
Oop's
Hoppla, es ist ein unbekannter Fehler aufgetreten.
Bitte teilen Sie uns mit was schief gelaufen ist: Feedback
Filmkritik
Animation am Amazonas
Der zweite Teil des quietschbunten Abenteuers führt die Paradiesvögel tief hinein in den brasilianischen Dschungel. Bei den deutschen Synchronsprechern sind unter anderem David Kross, Roberto Blanco und die Sängerin Annett Louisan mit dabei.
Pünktlich zur langsam aufkommenden Prä-Fußball-Euphorie und der Bombardierung von pseudobrasilianischen Superprodukten in den kommenden Wochen, landet jetzt, knapp zwei Monate vor dem Eröffnungsspiel, das Sequel von Rio in den Kinos. Und das Ergebnis sieht aus, um im Thema zu bleiben, wie ein hervorragender Spielzug der "Seleçao" aus, der brasilianischen Nationalmannschaft.
Mit Liebe, Bedacht und spitzer Feder ist ein generationenübergreifender Familienfilm entstanden, der sowohl Grundschul-Kids, als auch ihre Eltern und Großeltern bestens unterhält. Doch bevor man in Samba-ähnliche Euphorie verfällt: Regisseur Carlos Saldanha hat sich bei den Vorbereitungen arg in seinen Lieblingsfilm »Avatar« verliebt, denn die ästhetische Ähnlichkeit und Imitation von James Camerons Erfolgsfilm lässt sich hier kaum übersehen.
Aus Blu (deutscher Sprecher: David Kross) und Jewel (ProSieben-Moderatorin Johanna Klum) sind mittlerweile Eltern geworden, die mit ihrem Nachwuchs an den Amazonas fliegen, wo nicht etwa ein WM-Spiel stattfindet, sondern blaufederige Vögel ihrer aussterbenden Art vermutet werden. Ein Herkulesakt für den domestizierten und sicherheitsbedürftigen Flattervater, der sich nur mit GPS-Navi, Schweizer Taschenmesser und anderem urbanen Schnickschnack auf die große Reise wagt.
Im Dschungel, man ahnt es bereits, jongliert der Film gekonnt mit den Gegensätzen zwischen menschenfeindlichen Exoten-Papageien und den Macken des degenerierten Großstadt-Vogels. Gefahr ist im Anzug, als ein raffgieriger Holzhändler den Regenwald im großen Stil abholzt.
Der vor Farben, Wasserfällen und Grünzeug überbordende Look des Amazonas, kann es hier fast mit Pandora, dem Avatar-Fantasiewald von James Cameron aufnehmen. Überdeutlich wird der etwas plump wirkende Nachahmungsversuch, als Blu etwa die grell-pink floureszierenden Lianen begutachtet, die wie eine neonfarbene Blütengardine auf ihn herabscheinen und einer der optischen Höhepunkte in Avatar war.
Fast noch bedenklicher: Der singkräftige Vogel Roberto wird im Original vom hawaiianischen Popstar Bruno Mars gesprochen, in der deutschen Synchronisation von Roberto Blanco, was auch einen gewissen Aussagewert über die gegenwärtige deutsche Poplandschaft hat. Solange Roberto Blanco nicht noch mit einem WM-Song reüssieren will, darf man darüber aber getrost schmunzeln.
Dein Film-Rating
Kommentare
Meet the Parents mit Papageien. Ganz junges Publikum mag das begeistern. Ich empfand es mehr als Qual.
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung