Tui na China, Frankreich 2014

Pressetext

Tui na

Ma hat als Kind bei einem Unfall sein Augenlicht verloren und muss sich seitdem auf sein Gehör verlassen. Auch die anderen Beschäftigten in der Massagepraxis in Nanjing, in der Ma als junger Mann arbeitet, teilen sein Schicksal. Mit einer Kamera, die die tastenden Bewegungen dieser Menschen aufnimmt, mit einer Tonspur, die auch das geringste Geräusch wahrnimmt, geht der Film in eine Welt der Dunkelheit. Lou Ye, der mit sehenden und blinden Darstellern gearbeitet hat, begleitet die Figuren ein Stück ihres Weges, forscht ihren Sehnsüchten und Träumen nach und skizziert zugleich die Alltagsrealität im modernen China. Da ist Dr. Wang, der in die unsauberen Geldgeschäfte seines Bruders hineingezogen wird, und seine Verlobte Kong, die weiß, dass ihre Eltern nie einen Blinden als Ehemann akzeptieren werden. Da ist Yiguang, der seine Sehkraft bei einem Bergwerksunglück eingebüßt hat und Ma mit ins Bordell nimmt. Und da ist die junge Prostituierte Mann, in die sich Ma verliebt. Der einfühlsam gespielte, experimentell montierte Film öffnet dem Zuschauer die Sinne für die Gefühlswelt blinder Menschen und erfasst insbesondere deren Empfinden von Schönheit und Lust in eigenwilligen Bildern.

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