Mit Regiearbeiten erfolgreicher Hollywood-Schauspieler hat man in Cannes zuletzt nicht die besten Erfahrungen gemacht. James Franco machte sich 2013 mit As I Lay Dying kaum Freunde, im vergangenen Jahr wetzten die Kritiker schon die Messer, bevor das Screening zu Ryan Goslings Lost River überhaupt zu Ende war. Nicht nur deswegen war durchaus Skepsis angesagt angesichts der Weltpremiere von Natalie Portmans A Tale of Love and Darkness, angesetzt außer Konkurrenz. Umso kollektiver dann das Aufatmen: die Amerikanerin verfilmt Amos Oz' autobiografischen Roman "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" nicht als Eitelkeitsprojekt, sondern als Liebeserklärung an ihre Geburtsstatt Israel und die hebräische Sprache, in der der Film gedreht wurde. Als Regisseurin (und Hauptdarstellerin) geht Portman dabei mit erstaunlich sicherer Hand vor. Hier und da lässt sich allerdings eine gewisse emotionale Untiefe feststellen, die auch daher kommt, dass der Film meist ein wenig glatter, gediegener und schöner daherkommt als es ihm gut tut.

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