Jan Philipp Albrecht (*1982) sieht aus wie ein Zivi im heilpädagogischen Kindergarten. Und das war er auch vor noch nicht so langer Zeit. Doch schon mit 27 Jahren wird der Jurist von den norddeutschen Grünen als Abgeordneter ins Europäische Parlament nach Brüssel geschickt. Dort wird er mit der Ausarbeitung eines neuen Datenschutzgesetzes betraut. Ein Dossier, so komplex und umstritten, dass sich keiner der etablierten Parlamentarier die Finger daran verbrennen will. Zusammen mit einem alten Hackerkumpel versucht Albrecht, die komplexe Materie des Datenschutzes an die neuen technischen Realitäten der Gegenwart anzupassen, und schon bald steht er mitten in einem harten Konflikt zwischen Wirtschaftsvertretern, die mit der Abwanderung der IT-Branche drohen, und Bürgerrechtsvertretern, welche auf die Notwendigkeit eines einheitlichen Schutzes der Privatsphäre pochen. Es beginnt ein aufreibender Verhandlungsmarathon durch die verschiedenen EU-Gremien, in dessen heisser Phase Edward Snowdens NSA-Enthüllungen plötzlich eine entscheidende Rolle spielen.