Legend Frankreich, Grossbritannien 2015 – 131min.
Filmkritik
Wenn aus der Wahrheit eine Legende wird...
Dem Rat von William Randolph Hearst, sich im Zweifelsfall für die Legende zu entscheiden, wollte Brian Helgeland nicht folgen. Der Titel seines Films spielt damit, aber Legend möchte mehr als nur das Destillat dessen sein, was in fünf Jahrzehnten an Geschichten rund um die Kray-Brüder erfunden wurde. Er verzichtet auf die Extreme, die Übersteigerung, die Legendenbildung, sondern versucht, der Wahrheit so nahe zu kommen, wie es filmisch möglich ist.
London in den 1960er Jahren: Die Zwillinge Reggie und Ronnie Kray sind Gangster aus Leib und Seele. Reggie ist der Clevere, Ronnie der Impulsive, vor allem aber leidet er an paranoider Schizophrenie. Das macht es für Reggie schwer, seinen Bruder unter Kontrolle zu halten, was umso wichtiger ist, da die Polizei hinter den Krays her ist. Doch eine Weile sind sie unantastbar – bis alles den Bach runtergeht, beginnend, wie es oftmals so ist, mit der Liebe zu einer Frau. Die Krays wurden Legenden, doch dies ist ihre wahre Geschichte.
Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel einer Frau erzählt, der von Emily Browning gespielten Frances, in die sich Reggie verliebt. Es ist dieser Ansatz, der hilft, die Krays zu vermenschlichen. Vor allem aber lebt Legend von seinem Hauptdarsteller Tom Hardy, der beide Rollen derart komplex angelegt hat, dass man wirklich glauben könnte, zwei Menschen vor sich zu haben. Rein technisch ist es makellos, wie beide Krays interagieren. Selbst eine Schlägerei zwischen den Brüdern lässt nie auch nur den Zweifel aufkommen, hier verschiedene Individuen vor sich zu haben.
Helgeland verlässt sich auf seinen Star. Sein Skript ist bisweilen sprunghaft. Es spielt Szenen nicht immer aus. Oder anders gesagt: Die mit manchen Aktionen einhergehenden Konsequenzen werden ohne die entsprechende Entwicklung gezeigt. Aber der Ansatz funktioniert, die fehlenden Stücke formen sich im Geist des Zuschauers. Was fehlt, ist eine tiefergehende Psychologisierung der beiden Hauptfiguren, aber vielleicht ist es so, wie es häufig bei Menschen ist. Letzten Endes wissen sie selbst nicht, wieso sie tun, was sie tun. Das entspricht durchaus auch den Krays, deren Handlungen von Irrationalität geprägt sind und so den eigenen Fall vorbereiten.
Bisweilen komisch, oftmals dramatisch, dann auch wieder authentisch gewalttätig und düster im Ton, ist Legend kein Film vom Format einer Martin-Scorsese-Inszenierung, aber dennoch großes Schauspielkino, das vor allem von Tom Hardy lebt. Fast ist es so, dass er sich selbst an die Wand spielt, ist Ronnie doch weit expressiver als sein besonnenerer Bruder Reggie. Aber Hardy ist zu gut, als dass er sich selbst austricksen könnte...
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Kommentare
Tom Hardy als Doppel-Schauspieler einfach toll. Der Rest des Filmes ist zum Gähnen langweilig. Absolut un-sehenswert. Da war wohl jemandem langweilig und er/sie dachte: "Ach... machen wir doch einen Film daraus. " Schade. Spart euch Zeit & Geld. P. S. Endlich mal was Neues von der Sängerin Duffy!… Mehr anzeigen
Durch einen doppelt überragenden Tom Hardy wird aus einer anfangs banalen und langweiligen Geschichte ein spannender Film. Für einen Gangsterfilm wurde meiner Meinung nach zuviel Gewicht auf die Beziehung zu Frances gelegt.
Der Tom Hardy in dieser Doppelrolle, finde ich faszinierend gespielt!. Der Film geht lang, aber die Augen waren doch immer gefesselt....... die schönen Frauen in den 60iger Jahren-Kleider. Die schöne Scheinwelt und die mysteriöse und brutale Gangsterwelt........ untermalt mit bedachter Musik. Also, insgesamt, SEHENSwert......… Mehr anzeigen
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