Margos Spuren USA 2015 – 110min.
Filmkritik
Das Schicksal selbst in die Hand nehmen
Natürlich verliebt sich Quentin (Nat Wolff) in Paper Towns in seine Nachbarin Margo (Cara Delevingne), die dem Film nicht zuletzt seinen deutschen Titel ("Margos Spuren") gibt. Man besetzt schließlich keine Titelrolle mit dem wohl erfolgreichsten Model unserer Zeit, ohne dass der Protagonist der Geschichte sich nicht zumindest ein bisschen in sie verguckt. Andererseits ist dies eben keine durchschnittliche Pubertätsphantasie à la Hollywood, sondern die Verfilmung eines Romans des weithin für seine klugen, einfühlsamen Jugendromane gefeierten Bestsellerautors John Green (The Fault in Our Stars).
So trägt also Delevingne (zuletzt außer auf Werbeplakaten auch in Michael Winterbottoms The Face of an Angel zu sehen) die Haare in ihrer bislang größten Filmrolle auch nicht platinblond, wie man es gewohnt ist, sondern austauschbar mausbraun. Überhaupt ist es nicht das Aussehen, weswegen ihr Jugendfreund kurz vor dem High School-Abschluss in neuer Leidenschaft für sie entbrennt. Viel mehr ist es der Freiheitsdrang, das Unberechenbare und die Lust am Unkonventionellen, mit der sie ihn bei einer spontanen nächtlichen Spritztour-meets-Rachefeldzug aus seinem Alltagstrott reißt.
Als Margo am nächsten Morgen spurlos verschwunden ist, ist Quentin ihr längst verfallen. Und weil er überzeugt davon ist, dass das Mädchen aus dem Haus gegenüber überall in der Stadt Spuren hinterlassen hat, wo er sie finden könne, macht sich der Teenager gemeinsam mit seinen besten Freunden auf, sie wiederaufzutreiben. Und das, obwohl der Abschlussball und damit ein neues Leben direkt vor der Tür steht.
Es zeigt sich schnell, dass der von Jake Schreier (Robot & Frank) inszenierte Film gar nicht so sehr von einer jungen Liebe handelt, sondern viel mehr von Freundschaft erzählt und jener diffus-faszinierenden Zeit, in der man erstmals im Leben das Schicksal selbst in die Hand nimmt. Das ist ohne Frage nichts, was man nicht schon das eine oder andere Mal im Kino gesehen hat.
Und natürlich liegt über der Geschichte, in der neben Wolff und Delevingne übrigens nicht zuletzt die anderen jungen Darsteller überzeugen, jene Gefühligkeit, die man – hier allerdings abgeschwächter als in The Fault in Our Stars – aus Greens Büchern kennt. Das allerdings ist ohne Frage auch eine Stärke: denn so sensibel, sympathisch und gänzlich unzynisch wie in Paper Towns erzählt Hollywood sonst selten von Jugendlichen.
Dein Film-Rating
Kommentare
Gut verpackte Suche nach einem wilden und freidenkendem Mädchen. Gegen Ende wird es etwas zu kitschig und abenteuermässig, aber süss ist der Film allemal. Cara Delavigne hat mich erstmals in ihrer Rolle überzeugt.
Schöner Film über die Suche nach sich selbst. Dank überzeugenden Darstellern wirkt "Margos Spuren" sehr authentisch.
Die Handlung vermittelt viele, wichtige Botschaften über die schönen, wie auch die weniger schönen Dinge des Lebens.
7/10
Der Film ist für jung und alt. Gute Story mit einem nicht kitschigen Hollywod-Ende
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