Shaun das Schaf Frankreich, Grossbritannien 2014 – 85min.

Filmkritik

Määäh geht nicht

David Siems
Filmkritik: David Siems

Seit 2007 begeistert der kecke wie clevere Woll-Vierbeiner seine Fangemeinde im Fernsehen per siebenminütiger Kurzgeschichten. Jetzt startet das erste Kino-Abenteuer, das Shaun unfreiwillig in die Großstadt befördert, wo humorlose Tierfänger und weitere Gefahren lauern. Ein großer Spaß!

Tiere sind auch nur Menschen. Und einem Schaf wie Shaun, das in vielen Episoden unter Beweis gestellt hat, was für ein cleveres und intelligentes Blöktier es ist, kann man es nur nachsehen, wenn auch die scheinbar ewig währende Idylle des Bauernhofs irgendwann ihren Reiz verliert. Was musste Shaun dort nicht alles schon meistern: Raffgierige Schweine auf dem Nachbarhof, zornige Bullen oder ein strenger Wachhund Bitzer, der ihm und seiner Herde das ein oder andere Mal den Nerv geraubt hat.

Durch einen Unfall gerät aber plötzlich gehörig Abwechslung in den Bauernhofalltag: Als der tapsige Farmer eines Morgens in der Stadt aufwacht, eine Beule am Kopf ertastet und zu allem Überfluss auch noch eine Amnesie erleidet, scheinen die Tiere auf sich alleine gestellt zu sein. Ihre Mission ist klar: Auf in die City und den geliebten Menschenfreund retten! Dumm nur, dass der sich an gar nichts mehr erinnern kann und stattdessen eine Blitzkarriere als Starfriseur einschlägt.

Klingt krude und konstruiert, wird von den Shaun-Machern der Aardman-Studios (Mark Burton und Richard Starzak) aber wunderbar schräg, humorvoll und smart aufgegriffen und familienfreundlich erzählt. Und damit ist vor allem das eigentliche Kunststück gemeint, sowohl Kino-Unterhaltung für die Kleinsten und ihre Eltern zu schaffen, wie es in ähnlich intelligenter Form eigentlich nur die kreativen Köpfe der Pixar-Filme hinbekommen.

Während sich also die 5-12-Jährigen über den liebevoll vorgetragenen Slapstick der Knetfiguren kaputtlachen, freut sich die Elternschaft über allerhand versteckte Referenzen an die Popkultur der vergangenen 40 Jahre, etwa ein Poster der britischen Punkband The Fall, das scheinbar unauffällig an einem der Häuser klebt. Wer bei dem hibbelig-kribbeligen Tempo jüngerer Animationfilme wie Penguins of Madagascar aus Hollywood nicht mehr mitkommt (oder deren nervöse Erzählweise einfach zu anstrengend findet) ist in der altmodischen Welt von Shaun genau richtig.

Kleiner Tipp allerdings für die Eltern (und Warnung an den Nachwuchs im Kino): Der große Widersacher im Film, der bereits erwähnte Tierfänger hat mitunter seine gruseligen Momente, etwa im Finale, wenn bewusst Robert de Niro im Thriller Cape Fear zitiert wird. Diese Schrecksekunden sind aber der einzige Moment, der die Nerven kurz strapaziert, ansonsten regiert das kuschelige Wohlfühl-Ambiente des schlausten Schafs der Welt.

29.04.2024

4

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Kommentare

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oscon

vor 9 Jahren

Sensationeller animierter Film der Aardman Studios rund um (den einstigen Wallace and Grommit Sidekick) Shaun das Schaf!
Der Film kommt ohne ein klar gesprochenes Wort (Gemurmel wird hier nicht gewertet...) aus und wartet mit vielen Anspielungen (Animnal Farm, Ein Schweinchen namens Babe, Beatles etc. etc.) auf.
Wie schon in Pirates! besticht diese mit Knetmasse animierte Geschichte durch eine Vielzahl von grotesk anmutenden Figuren mit einem Hang zum schrägen britischen Humor!
Die Geschichte ist schnell erzählt: Bauer verliert bei einem Unfall sein Gedächtnis und wacht in der grossen Stadt auf: Also macht sich Shaun und sein Gefolge auf, den Bauer wieder zurückzuholen! Aber Achtung, in der Stadt gibt es viele Gefahren und v. a. den städtischen Tierfänger! Grandios mit Lacher Garantie!Mehr anzeigen


tuvock

vor 9 Jahren

Dass der Film nur 60 Millionen US $ weltweit eingespielt hat liegt daran dass er in Amerika kein Super Welterfolg wurde, den Film gab es in fast keinen Kinos, und er ist nur so in Europa gelaufen, ja ich denke mir die Serie der Film das müsste jedes Kind der Welt sehen ich bin begeistert, echt jetzt, die Serie ist natürlich besser und wie in jedem Film passiert es hier auch oft man versucht an alte Erfolge aus der Serie anzuknüpfen und dann einfach einen Film draus zu machen.

Die mittels Stop-Motion animierte britisch-deutsche Fernsehserie von Aardman Animations (bekannt u. a. durch Wallace & Gromit) hat meiner Meinung nach hier voll zugeschlagen. Eine herrliche Idee, gutes Drehbuch, obwohl man ja nichts versteht, es geht um Freundschaft, Liebe, Spaß und Drama, und es sind so viele Dinge eingebaut, so kleine Dinge wie man sie sind er Serie hat, Kleinigkeiten über die man gerne lacht. Kleine Effekte oder andere Dinge die einfach lustig sind, man muss halt nur genau hingucken.

Seit 2007 gibt es die Serie mit dem Schaf oder generell den Shaun, 130 Folgen in 6 Staffeln a 7 Minuten, so viel gibt es schon, und wer wirklich lachen will und seiner Familie was schenken möchte, der sollte die Box nehmen und ein Geschenk machen.

Leben tun sie alle in England, es geht um Shaun, und eine lustige Schafherde, die mit ihrem Hütehund Bitzer, dem Bauern, drei fiesen Schweinen und diversen anderen Tieren auf einem idyllisch gelegenen Bauernhof sicherlich in England irgendwo in der Einöde leben.

Running Gags, eine Menge Slapsticks und lauter gute Ideen die Shaun hat, und auch der Hütehund, das ist es was die Serie ausmacht. Wieso gerade 7 Minuten die lange sind? Ja ganz einfach: Es gibt z. B. 7-Minuten-Versionen die haben jeweils 6 Minuten Animation und 1 Minute Titel und dann kommt noch der Abspann, dann gibt es auch 5-Minuten-Versionen, die haben 4 Minuten Animation im Mittelteil des Filmes, und 1 Minute Titel und dann wieder 1 Minute der Abspann. Dann gibt es noch 5-Minuten-Versionen die auch schon mal gesendet wurden, da einige Sender ein 7-Minuten-Programm nicht in ihren Sendeplänen unterbringen können und deshalb nach einer kürzeren Version gefragt wurde. Dass ist wirklich schade denn so entgeht den Sendern wirklich was Gutes und den Zusehern auch, darum am besten die DVD Box kaufen. Aardman bezeichnet die 7-Minuten-Versionen als den „Directors Cut“ und gibt auch zu, dass einige der kürzeren Versionen nicht so funktionieren wie beabsichtigt, da sie für die 2 Minuten längere Laufzeit geschrieben wurden.

Nicht alle Tiere haben Namen, also es gibt ja Shaun, dann den Hund Bitzer, dann Shirley, das dicke Schaf, dann Timmy das kleine Lamm und die Mutter mit den 3 Lockenwicklern, die sie immer drinnen hat, dann den Hahn, dann gibt es 3 Schweinchen die gemein sind und dauernd Blödsinn machen, Enten und eine Ziege, es gibt die Katze Pisdley, die faul und dick ist, und den Pizza Fahrer, es gibt eine alte OMA und den Bauern, ja sonst gibt es in der Serie keine Figuren aber jetzt kommt der Film, da verschlägt es den Bauern in die Großstadt. Schade dass der Film nur 83 Minuten dauert, andererseits bin ich auch froh denn wenn der Film länger gedauert hätte, hätte man wieder Dinge eingebaut die gar nicht wichtig wären.

Um was geht es?

Shaun ist den stressigen Alltag auf der Farm leid und wünscht sich einen freien Tag. Nachdem die Ente den Hirtenhund Bitzer mit einem Knochen von der Farm weggelockt hat, versetzen die Schafe den Bauern in einen Tiefschlaf, indem sie ihn unentwegt Schafe zählen lassen. Sie bringen ihn in einen Wohnwagen, der sich jedoch durch unglückliche Umstände löst und in die Stadt rollt. Als der Wohnwagen dort zum Stehen kommt, verliert der Bauer durch einen Schlag auf den Kopf sein Gedächtnis. Nach dem Krankhausaufenthalt erblickt er in einem Friseursalon einen Rasierapparat und assoziiert diesen mit dem Farmalltag. In Rage schneidet er zum Entsetzen der Angestellten einem Prominenten eine Schafs-Frisur. Der Promi ist jedoch begeistert und rasch entwickelt sich die Frisur zum absoluten Trend.

Inzwischen sind die Schafe dem Bauern mit dem Bus in die Stadt gefolgt. Bei ihrer Ankunft treffen sie auf den Tierfänger Trumper, dem sie in Verkleidung nur knapp entkommen können. Als die Verkleidung in einem Restaurant auffliegt, wird Shaun jedoch gefasst. Im Tierheim trifft Shaun auf Bitzer, der bereits vergeblich versucht hat, den verwirrten Bauern zur Rückkehr zu bewegen. Nachdem sie von den anderen Schafen befreit wurden, können sie den Bauer anhand eines Plakates ausfindig machen, allerdings erkennt er sie nicht. Gestrandet in der Großstadt, suchen sie Zuflucht unter einer Straßenbrücke. Durch Zufall erfahren sie vom Gedächtnisschwund des Bauern, und Shaun vermutet, dass der Bauer auf der Farm sein Gedächtnis wiedererlangen würde. Und nun kommt Shaun mit einem Plan.

Ja mir hat der Film sehr gut gefallen. Super fand ich auch das im Film nur Kauderwelsch geredet wird dass es eigentlich keine Dialoge gibt aber trotzdem mit der Gestik dem Geplaudere, versteht man trotzdem alles und das ist wirklich gut gemacht. Schade dass der Film keine Ohrwürmer hat, keine super Oldies oder so, ja ich bin sicher die Großstadt war London. Gut fand ich die Idee einen Schaf Scherer als Friseur arbeiten zu lassen herrlich die Idee, wenn die Schafe über Hürden springen und so absichtlich die Menschen zum Schlafen zu bringen, das geht ruck zuck und alle fallen in eine Ohnmacht und schlafen, so was süßes, einfach super.

Hin und wieder hat der Film zu viel Action vor allem wenn der Tierfänger dabei ist, das erinnert ich an einen bombastischen Actionfilm aber nicht an einen Kinderfilm.

Unglaublich was man mit Knetgummi alles so machen kann, ich finde die Idee alles an dem Film einfach herrlich und er ist auf alle Fälle ein Kauf Tipp und ich kann dem Film einfach jedem empfehlen der lebt und existiert, schaut euch den Film kann, ihr werdet Lachen darum vergebe ich auch 95 von 100 Punkten.Mehr anzeigen


Mila40

vor 9 Jahren

Meiner 9-jährigen Tochter und mir hat der Film gut gefallen.


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