Ted 2 USA 2015 – 115min.
Filmkritik
Eine Handvoll Gags
Seth MacFarlanes Sprung von Fernsehen (Family Guy) auf die Leinwand hatte mit Ted einen derart durschlagenden Erfolg, dass er ihm den Job als Oscar-Moderator und die Verwirklichung seines Western-Traums A Million Ways to Die in the West einbrachte. Beide dieser neuen Unternehmungen konnte man nicht gerade als gelungen beschreiben, doch natürlich stand nie in Frage, dass er seinen Teddybären in eine zweite Runde schicken würde.
Noch immer sind Ted (im Original gesprochen von MacFarlane selbst) und John (Mark Wahlberg) beste Freunde – um nicht zu sagen: Donnerfreunde fürs Leben – und verbringen ihre Zeit am liebsten gemeinsam kiffend auf dem Sofa. Die Vorzeichen allerdings haben sich geändert: während John inzwischen geschieden ist, hat Ted seine Kollegin Tami-Lynn (Jessica Barth) geheiratet. Als in der Ehe dicke Luft Einzug hält, soll ein Baby die Sache wieder geraderücken.
Leichter gesagt als getan, doch bald ergeben sich größere Probleme. Denn dem Staat geht auf, dass Ted vor dem Gesetz nicht als Person, sondern als Eigentum gilt. Kreditkarten werden storniert, die Ehe annulliert und auch den Supermarkt-Job ist er los. Ganz zu schweigen davon, dass Erzfeind Donny (Giovanni Ribisi) die Situation für sich nutzen will. Doch vielleicht gelingt es ja der Anfänger-Anwältin Samantha (Amanda Seyfried), zwischen zwei Bongs Teds Persönlichkeitsrechte zurück zu erkämpfen.
Wie schon im ersten Teil ist auch in Ted 2 der Plot letztlich Nebensache. Der Star des Films ist die Prämisse: ein kuscheliger Plüschteddy benimmt sich deftiger daneben als eine ganze Horde College-Studenten. Schlichter könnte ein Erfolgsrezept kaum gestrickt sein. Exakt das allerdings ist natürlich auch das Problem. Bei genauerem Hinsehen bot schließlich schon vor drei Jahren MacFarlanes mit (in Deutschland nicht immer verständlichen) Popkultur-Referenzen prall gefülltes Konzept eigentlich bloß Stoff für eine halbstündige Sitcom-Folge, nicht für einen kompletten Spielfilm. Ganz zu schweigen für eine Fortsetzung.
Nicht dass es gar nichts zu lachen gäbe, gerade in den viel zu seltenen Momenten der lässigen Beiläufigkeit. Liam Neeson hat in Ted 2 einen wunderbaren Gastauftritt. Und wenn Ted vor Gericht gefragt wird, ob er eine Seele habe, zeigt sich auf ziemlich witzige Weise, dass er (und nicht nur er) zumindest den Soul im Blut hat. Davon abgesehen allerdings dreht sich eigentlich alles nur um Pot und Penisse. Das wäre noch nicht einmal problematisch, würde MacFarlane bei seinen Deftigkeiten ein wenig von der smarten Abgründigkeit aufwarten, die etwa Will Ferrell oder Seth Rogen so gut beherrschen. Oder die politische Unkorrektheit nicht bloß um ihrer selbst und des Schockfaktors Willen bedienen. Doch zwischen becherweise Sperma-Proben, latenter Homophobie und deplatzierten Bürgerrechts-Vergleichen zielt er leider – mehr noch als beim letzten Mal – bloß plump, lieblos und ohne Umwege aufs Vulgäre. Selbst bekifft kann man sich origineller amüsieren!
Dein Film-Rating
Kommentare
Die Fortsetzung ist zunächst noch sehr unterhaltsam und bietet erneut eine hohe Gagdichte mit derbem Humor. Auch der Gastauftritt von Liam Neeson ist ein kleines Highligt. Je länger der Film dann aber dauert, desto ideenloser und ausgelutscht wirkt das Ganze. Für die fast immer gleichen Gags und die inhaltlose Handlung dauer die Komödie schlicht zu lange. Hier hätte man sich besser etwas mehr Zeit gelassen, um genügend Ideen zu sammeln.
5.5/10… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor 5 Jahren
Ganz schlecht... 👎 🏼 Teil 1 war witzig und hatte eine Storie. Teil 2 "eifach öppis! "..
Lieblos aneinandergereihte Flachwitze. Was für ein Schwachsinn. Teil 1 war noch lustig, teil 2 nur noch enttäuschend.
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