Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs Deutschland 2015 – 110min.

Filmkritik

Über Stock und Stein: Teenager im Ferienclinch

Rolf Breiner
Filmkritik: Rolf Breiner

Die flotten Teenager Bibi & Tina starten in ihr drittes Kinoabenteuer: Bei einer Schatzsuche – einer Geocaching-Challenge – im Feriencamp will das Duo den Jungs zeigen, was eine Harke ist. Regisseur Detlev Buck lässt mal wieder die Gäule los: Ferien-Fun mit Flirts, faulen Tricks und Hexerei.

Ein Sommer wie im Bilderbuch. Im Falkensteiner Feriencamp, irgendwo im weiteren Umfeld von Berlin, sammelt sich eine Bande von Teenagern zum Schüler-Zeltlager internationaler Partnerschulen. Der Leiter verabschiedet sich bald einmal, und der ehrgeizige Sportreferendar Leo (Kostja Ullmann) übernimmt das Zeltlager. Höhepunkt des Teenagertreffens soll eine moderne Schatzsuche sein, die sogenannte Geocaching-Challenge. Wie kann’s auch anders sein: Das Suchspiel in freier Natur kommt aus Amerika. Das bedeutet: Mit GPS-Geräten werden versteckte Gegenstände oder Behälter (Caches) gesucht. Im Fall des Jugendlagers im Falkensteiner Forst geht es um Sterne. Es werden Dreierteams gebildet, nur wer einen (seinen) Stern findet, kommt eine Runde weiter. Die beiden Busenfreundinnen und flotten Reiterinnen Bibi Blocksberg (Lina Larissa Strahl) und Tina (Lisa-Marie Koroll) bilden zusammen mit dem Franzosen François (Tilman Pörzgen) das Team «Hotten Hühs». Tinas Freund Alex von Falkenstein (Louis Held), eigentlich ein netter Typ, bildet zusammen mit Urs Nägel (Phil Laude) und Freddy (Max von Groeben) das Team «Die Musketiere». Urs stachelt die Jungs gegen die Mädchen an. Jetzt geht es ums Ganze: Wer ist stärker, besser, cleverer? Von Urs äusserst gereizt, setzt die blonde Bibi ihre Zauberkraft ein, verliert sie aber bald im blödsten Moment. Nicht ganz unschuldig daran ist Waldschrat Kakmann (Charly Hübner), der einen Kräutertrank mit Wirkung mixt. Zu allem Ungemach verursacht François‘ Brille einen Waldbrand, aber das ist eine Geschichte für sich.

Man sieht, es geht turbulent und zauberhaft, deftig und abenteuerlich her in diesem Ferienmärchen mit Fun in freier Natur, mit Reit- und Flirtaktionen. Regisseur Detlev Buck, der die gute Katherina Thalbach als mütterliche Köchin und Michael Maertens als leicht verblödeten Graf Falko einsetzt, tut alles, um zu amüsieren und ein Popcorn-Publikum zu ködern. Herausgekommen ist ein Teenie-Ferienspass mit Pfadi-Anleihen, Pferden und Plausch, wobei man sich fragt, ob diese Teenager hier nicht zu chic, modisch geschönt sind, und ob solche Flirtabenteuer über Stock und Stein am Busen der Natur nicht eher Kinder ansprechen. Vom Waldbrand, der wie ein erweitertes Lagerfeuer wirkt, wollen wir gar nicht erst reden. Einfach fern der Realität, aber das bezweckt dieses Teenie-Märchen wohl auch.

14.04.2024

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