Divines Frankreich, Katar 2016 – 105min.
Filmkritik
Die Göttlichen
Dounia (15) wird allein von ihrer Mutter grossgezogen und hat sich den Strassennamen Bâtarde, also Bastard, zugelegt. Gezielt pflegt sie ihren Ruf als Wildfang und träumt vom Berühmtsein. Erst eine tiefer gehende Freundschaft und eine leidenschaftliche Liebesbeziehung zwingen sie zum Umdenken.
In Cannes triumphierte 2016 der Film Divines zusammen mit Toni Erdmann. Für Maren Ade gab es zwar keinen Preis, dafür aber für Divines, der in Cannes mit der Goldenen Kamera für den besten Debütfilm ausgezeichnet wurde. Divines erzählt von der jugendlichen Reise der fünfzehnjährigen, vaterlosen Dounia (Oulaya Amamra), gemeinsam mit ihrem anfänglichen Vorbild Rebecca (Jisca Kalvanda). Divines ähnelt indes dem beeindruckenden Film Bandes de Filles von Céline Sciamma. Er kommt allerdings weniger cool, weniger hip daher, sondern als Feuerwerk der Emotionen. So schildert Houda Benyamina das Ghetto-Leben in der französischen Banlieue: die Regisseurin porträtiert die Illusion vom amerikanischen Traum (z.B. Cabrio zu fahren) - diese Vorstellung ist mit wundervollen Ideen inszeniert, beinhaltet viele Parallelen zur Jugend in Frankreich und thematisiert vor allem die Sebstreflexion. Die drei "göttlichen" Naturtalente und Hauptdarstellerinnen Oulaya Amamra, Déborah Lukumuena und Jisca Kalvanda spielen in Divines ganz gross auf.
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