How to Be Single USA 2016 – 110min.

Filmkritik

Singles sind auch nicht glücklicher

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Dakota Johnson und ihre Freundinnen frönen dem Single-Leben in New York. Klischee beladene Rom-Com à la Sex and the City vom deutschen Regisseur Christian Ditter (Love, Rosie, Vorstadtkrokodile).

Alice (Dakota Johnson) hat gerade das College und eine vierjährige Beziehung beendet. Auf der Suche nach Abenteuer zieht sie nach New York, wo die Anwaltssekretärin das Party-Girl Robin (Rebel Wilson) kennenlernt, die ihr das wilde Single-Leben im Big Apple zeigen will. Alices alleinstehende Schwester Meg (Leslie Mann) hingegen lebt zurückgezogen und ist auf der Suche nach dem richtigen Sperma-Spender. Die vierte im Bunde ist Lucy (Alison Brie), eine hoffnungslose Romantikerin, die den Richtigen via Dating-Apps finden will.

Wenn sich diese Geschichte wie eine Episode aus Sex and the City anhört, dann ist das kein Zufall. How to Be Single basiert auf dem Buch von Liz Tuccillo, die bei der TV-Serie als Story Editor gearbeitet hat. Die Vergleiche mit Carrie Bradshaw und ihren Freundinnen wie Samantha drängen sich auf, wenn die laute Partynudel Robin der schüchternen Alice zeigen will, dass Frauen im Big Apple Männer wollen, sie aber nicht brauchen.

Seit "SATC" haben Filme und TV-Shows wie Bridesmaids, "Girls" oder Trainwreck das Genre umgekrempelt. How to Be Single gibt sich zwar Mühe, mit den neuen, kantigen romantischen Komödien mitzuhalten. Das Problem liegt jedoch beim Drehbuch. Zu oft benutzen Abby Kohn und Marc Silverstein (Valentine's Day, He's Just Not That Into You) abgelutschte Single-Klischees wie Frauen mit Torschlusspanik oder Männer, die sich nicht binden wollen. Das Neue ist nur die Technik und die Tatsache, dass heute ein einziger Wisch nach rechts zu einem Date und vielleicht sogar mehr führen kann.

Dakota Johnson ist süss als Alice, aber sogar für eine von den Eltern verwöhnte Millennial ist sie etwas zu lebensfremd. Sie kann weder die TV-Fernbedienung programmieren, noch ein Kleid mit einem Reissverschluss am Rücken ausziehen, ohne dass ihr der Freund dabei helfen muss. Also echt, Alice! Bedienungsanleitungen von Gadgets kann man googeln und wenn deine Arme zu kurz sind, kauf dir Kleider, die vorne zugeknüpft werden.

How to Be Single behauptet, zu wissen, wie man Single sein soll. Aber keine dieser vier Frauen oder der Männer, mit denen sie ausgehen, haben auch nur eine vage Ahnung, wie sie als Single glücklich sein können. Ausser vielleicht Robin. Aber auch sie scheint sich selbst nicht genug zu mögen, um nicht jeden Abend mit einem anderen Mann im Bett zu landen. Ganz genau wissen wir das aber nicht, denn Rebel Wilson scheint in diesem Film nur als Comic-Relief zu dienen.

22.04.2024

3

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Kommentare

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Patrick

vor 6 Jahren

Irgendwie geht der Film ans Herz gespickt mit obzön-frechen&coolen Sprüchen.Aber trotzdem driftet das Movie nie ins Schamlose ab (wie der Trailer vermuten lässt) sondern geht wie gesagt ans Herz.


Movie_Maniac

vor 6 Jahren

"How to be Single" lautet der irreführende Titel dieser Komödie. Irreführend, weil es in der Handlung eigentlich um das komplette Gegenteil davon geht. Die Geschichte befasst sich nämlich fast ausschliessich um Beziehnungsquatsch- und Tratsch. Nur ganz am Ende des Filmes gibt es eine kleine, positiv stimmende Weisheit über das Single-Leben. Ansonsten hat der Streifen aber einen guten Unterhaltungswert. Auch Dakota Johnson kann überzeugen. Rebel Wilson erniedrigt sich mit der Annahme dieser Rolle hingegen selbst ein bisschen. Nicht schlecht, mehr aber auch wirklich nicht.
6/10
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elelcoolr

vor 8 Jahren

Amüsante aber unausgegorene Geschichtenansammlung zu Promiskuität und Balzverhalten in New York. Rebel Wilson ist die Königin der Selbsterniedrigung! Besserer Titel wäre gewesen "How not to be single".


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