L'Opéra de Paris Frankreich, Schweiz 2016 – 110min.
Filmkritik
Ein fantastischer Tauchgang ins Herz der Pariser Oper
Die neue Dokumentation von Jean-Stéphane Bron (Mais im Bundeshuus) taucht ein in das pulsierende Leben der Pariser Oper, einer der weltweit faszinierendsten Stätten der lyrischen Kreativität. L’Opéra de Paris gestaltet sich wie ein Bilderbuch, deren Geschichten einen Blick hinter die Kulissen bieten: Der Regisseur wandelt durch die Hallen und auf der Bühne der Oper, wo Künstlertruppen, Kreative und Balletttänzer zusammenkommen - und offenbart so eine magische Welt voller Überraschungen.
Zunächst wird der Fokus auf das gelegt, was sich abseits vom Trubel auf der Bühne abspielt: Stundenlange Regiearbeit, die talentierten Hände von Nähern und Näherinnen und das Werk jener Frauen, die mit dem Besen über die Bühne schweben und ihr wieder den nötigen Glanz verleihen, erwecken die Oper im Hintergrund zum Leben. Dann konzentriert sich der Filmemacher auf die Arbeit von Benjamin Millepied und Stéphane Lissner, denen von der Medienarbeit bis zur Organisation der Strümpfe des Orchesters nichts erspart bleibt. Auf diese Weise wirkt die Oper wie ein Bienenstock gefüllt mit Schaustellern, in dem sogar der Assistent seiner Majestät Mozart tief ergeben ist. Diese Zusammenstellung kreiert so eine Ode ans Detail mit ganz viel Leidenschaft und nimmt uns mit in eine zauberhafte Welt voller Kreativität.
Schließlich begleiten wir einen jungen Bariton aus dem Ural, der ganz frisch bei der Pariser Oper gelandet ist. Sein Entzücken über seine Arbeit lässt einem selbst zum Träumer werden, besonders bei seinem Treffen mit dem Sänger Bryn Terfel. Mit all diesen Eindrücken nimmt einen der Dokumentarfilm mit auf eine Reise auf die andere Seite des Spiegels, wie in Alice im Wunderland: An einen fast unvorstellbaren Ort, wo Träume und Harmonie praktisch im Überfluss vorhanden zu sein scheinen.
Dein Film-Rating
Kommentare
Für Opern-Liebhaber interessanter Blick in die Hintergründe einer Aufführung.
Wo die Musik bekannt (etwa Schönbergs Moses und Aaron), folgt man dem Film mit andern Ohren - was mich Wunder genommen hätte, mal ein Blick von aussen auf die Fensterfront des Direktors ;-)
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