Die Reise der Pinguine 2 Frankreich 2017 – 85min.
Filmkritik
Die altbekannte Reise zum Meer
Die Reise der Pinguine 2 begleitet junge Kaiserpinguine auf ihrer Reise zum Ozean. Während Teil eins noch nie gesehene Bilder von der kräftezehrenden Wanderung durch die Arktis bot, fällt der neue Film inhaltlich arg überraschungsarm aus. Hinzu kommt ein Übermaß an Stilmitteln, die ganz auf Emotionalisierung und Theatralik setzen. Da können auch die prächtigen Naturaufnahmen nichts mehr retten.
Die Reise der Pinguine 2 richtet seine Aufmerksamkeit vor allem auf den Pinguin-Nachwuchs. Die Doku begleitet den langen Marsch der Jungen von der Brustelle mitten im Eis zum offenen Meer. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, zu Überleben. Denn die gefährliche Strecke müssen sie ganz allein bewältigen – und niemand hat ihnen bisher gezeigt, wie man schwimmt, taucht und jagt.
Die Reise der Pinguine entwickelte sich 2005 zur zweiterfolgreichsten Kino-Doku aller Zeiten. Im Jahr darauf wurde der Erfolg mit dem Oscar als bester Dokumentarfilm gekrönt. Das Werk verhalf dem Tier- und Naturfilmer Luc Jacquet zum weltweiten Durchbruch. Der Franzose inszenierte nun auch den zweiten Teil. Für diesen standen ihm und seinem Team moderne Drohnen und hochauflösende 4K-Ultra-HD-Kameras zur Verfügung.
Der Film verlässt sich ganz auf seine visuelle Pracht. Und das nicht zu Unrecht, präsentiert er doch beeindruckende Natur-Bilder von selten gesehener Schärfe und Plastizität. Jene optische Brillanz und die überwältigenden Aufnahmen der Tiere – aus der Luft, unter Wasser, vom Eis aus – sind die große Stärke des Films. Zu sehen gibt es unter anderem atemberaubende Bilder von riesigen Pinguin-Schwärmen sowie hypnotisch anmutende Unterwasser-Szenen, die die Vielfalt der verborgenen, geheimnisvollen Welten zeigen.
Hübsche Bilder allein sind aber nicht ausreichend, mögen sie noch so bestechend sein. Denn leider setzt Jacquet erneut zu sehr auf die Wirkung emotionalisierender Stil- und Gestaltungsmittel. So überschreiten einige der Instrumentalstücke zur musikalischen Untermalung deutlich die Grenze zum theatralischen Kitsch. Hinzu kommt Jacquets regelrecht inflationärer Gebrauch von Zeitlupen-Sequenzen, um an die Gefühle des Zuschauers anzudocken. Immerhin: auf die störende Vermenschlichung der Tiere verzichtet er diesmal. Weshalb es im zweiten Teil – zum Glück – keine Pinguine gibt, die mit menschlichen Stimmen zu einem sprechen.
Inhaltlich bietet der Film dennoch nicht wirklich viel Neues oder Erhellendes. So war bereits in Teil eins zu sehen, wie riskant der Weg von der Brutstelle zum Ozean doch ist. Zwar stehen in der Fortsetzung die Jungen im Zentrum, aber auch hier geht es doch in erster Linie wieder um die „Reise der Pinguine“ zum Meer. Wenigstens hält der Film damit exakt das, was der Titel verspricht.
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Kommentare
Liebenswerte Pinguine Doku,bei dem die unter Wasser-Szenen grossartig daher kommen.Die Zeitsprünge anfangs des Filmes stören ein wenig den Rotenfaden des Filmes. Die Reise der Pinguine.2 ist eine Doku die nur auf der Gross Leinwand richtig zur Geltung kommt.
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