The History of Love Kanada, Frankreich, Rumänien, USA 2016 – 154min.
Filmkritik
Das schicksalhafte Buch
Mehrere Personen und deren Schicksale sind in The History of Love durch ein Buch miteinander verbunden. In diesem beschreibt der Jude Leo die Liebe seines Lebens. Der inhaltlich überfrachtete, etwas zu kitschig geratene Film fordert vom Zuschauer Konzentration und Durchhaltevermögen - entschädigt dafür aber mit guten Darstellern und unkonventioneller Erzählweise.
Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg verlieben sich die polnischen Juden Leo (Mark Rendall) und Alma (Gemma Arterton) ineinander. Leo widmet ihr seinen Roman „The History of Love“. In den Wirren des Krieges verlieren sich die Zwei aus den Augen: Während Alma in die USA flieht, geht Leo in den Untergrund. Erst viel später folgt er ihr, doch da ist Alma schon verheiratet. 70 Jahre später ist das Schicksal des alten Leo (jetzt: Derek Jacobi) mit dem von Teenager Alma (Sophie Nélisse) verbunden. Nicht nur wegen ihres Namens: ihre Mutter soll ein Buch übersetzen, dass sich als The History of Love entpuppt.
Als Vorlage für den Film diente der gleichnamige Roman von Nicole Krauss von 2006. Filmisch umgesetzt wurde das Werk von Radu Mihaileanu, dessen Familie die Schrecken des Holocaust am eigenen Leib erfuhr. Mihaileanu – bekannt durch seine Tragikomödie Zug des Lebens (1998) - drehte das episodenhafte Liebes-Epos für 15 Millionen Dollar unter anderem in Bukarest und Montreal.
Leo und Alma. Die Zeitsprünge von den 30er-Jahren ins New York der Jahre 1946 und 1957 bis in die Gegenwart. Das Thema „Holocaust“. Der Handlungsstrang um Alma, ihren Schwarm und ihre unglückliche Mutter. Und das geheimnisvolle Roman-Manuskript, das Leo lange verschollen glaubte – über viele Jahre und Zeitebenen entspinnt sich die Geschichte von Leo und seinem Buch über die Liebe seines Lebens, das die Handlung zusammenhält. Der verschachtelt erzählte Film fordert den Zuschauer, denn er ist inhaltlich randvoll gepackt und die Zusammenhänge sind komplex.
Andererseits sorgt die nichtlineare, unkonventionelle Erzählweise wiederum dafür, dass er sich von anderen, thematisch ähnlich gelagerten Werken abhebt: so erhält der über 130-minütige Film ein hohes Maß an Wiedererkennungswert. Und mutig ist die Entscheidung, die epische Vorlage auf die Leinwand zu bringen, sowieso. Solide und glaubhaft agieren darüber hinaus die Darsteller. Vor allem Derek Jacobi als (alter) Leo, gefällt mit seinem emotionalen, ausdrucksstarken Spiel, in das er auch viel Humor einfließen lässt.Weniger gelungen sind die pathetischen Dialoge und schmalzigen Worthülsen bzw. Phrasen („Die Liebe existiert“), die hier und da bedient werden. Oder auch die kitschige „Es-war-einmal“-Erzählstimme aus dem Off. Diesen ganzen emotionalen Overkill vom Roman auf die Leinwand zu übertragen, war keine allzu gute Idee.
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Kommentare
Très beau film, assez triste pour les romantiques, et il faut vraiment suivre entre les retours en arrière et le présent...
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