Wendy - Der Film Deutschland 2017 – 91min.

Filmkritik

Ein Mädchen und ihr Pferd

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Seit 1986 erscheinen die Mädchen-Comics rund um Wendy und ihre Pferde kontinuierlich. Seitdem hat sich daraus ein richtiges Franchise entwickelt, das nun in einem großen Kinofilm gipfelt. Herausgekommen ist Wendy – Der Film, der schön anzusehen ist, dem Genre aber auch keine neuen Impulse verleihen kann.

Vor einem Jahr hatte Wendy einen Reitunfall. Seitdem ist sie nicht mehr geritten, aber nach dem Tod ihres Großvaters kommt sie mit ihrer Familie wieder auf den Reiterhof – und findet auch bald schon ein Pferd, das eigentlich dem Schlachter gehört. Aber Wendy ist nicht gewillt, Dixie aufzugeben. Ihr Vater wiederum macht sich wegen des Pferdes Sorgen, weil es sich ungewöhnlich verhält. Aber so sehr wie mit Dixie ist Wendy schon lange nicht mehr aufgeblüht. Es muss also ein Weg gefunden werden, nicht nur das Pferd zu behalten, sondern auch den Reiterhof, der schwer verschuldet ist.

Die Geschichte ist vorhersehbar. Zumindest dann, wenn man in jüngster Zeit auch Bibi & Tina oder Ostwind im Kino gesehen hat. Denn natürlich bewegt sich alles in den üblichen Bahnen, die bei einer Geschichte wie dieser gegeben sind. Inklusive den austauschbaren, aber immer wieder beliebten Zutaten wie einem von der Pleite bedrohten Reiterhof oder die Rivalität zwischen zwei Mädchen. Das wird ein wenig variiert, weil man mit Wendy eine Hauptfigur hat, die seit einem Jahr eine (überflüssige) Schiene am Bein trägt und sich nicht mehr traut, auf ein Pferd zu steigen.

So ist der Kern dieses Films vor allem die emotionale Reise der kleinen Wendy, die lernen muss, dass man am besten sofort wieder aufsteigt, wenn man abgeworfen wird. Das ist keine besonders komplexe, aber eine durchaus schöne Botschaft, die die sicherlich eher jungen Zuschauerinnen des Films locker erreichen dürfte.

Garniert ist das Ganze mit ein paar humorigen Szenen, bei denen vor allem ein Schwein namens Schwein hervorgehoben werden muss. Zudem sind die durchwegs gut aufgelegten Schauspieler in ihren Rollen gut aufgehoben und sorgen für eine gute Chemie, die glauben lässt, dass man hier eine Familie vor sich hat.

Am Ende werden ein paar Handlungsstränge der Geschichte aufgelöst, alle aber längst nicht. Hier ist alles auf Fortsetzung ausgelegt, die wohl auch nicht allzu lange auf sich warten lässt. Filme wie diese muss man schnell fortsetzen, da die jungen Schauspieler auch altern. Wendy – Der Film ist gefälliges Mädchen-Kino, das den Geist der Vorlage atmet, aber eben nicht mehr gar so originell wirkt, da ähnlich gelagerte Pferdefilme gerade in den letzten Jahren zuhauf im Kino zu sehen waren.

15.02.2017

4

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