You Were Never Really Here Frankreich, Grossbritannien, USA 2017 – 95min.
Filmkritik
Gab es diesen Menschen jemals?
In Cannes erhielt der Film eine siebenminütige Standing Ovation. Das mag an Joaquin Phoenix‘ stoischer, aber beeindruckender Darstellung gelegen haben, oder an Lynne Ramsays eindringlicher, aber kalten Inszenierung. Oder am Umstand, dass man mit You Were Never Really Here einen Film vor sich hat, der sich Konventionen konsequent verweigert.
Joe (Joaquin Phoenix) kümmert sich um seine kranke Mutter und erledigt Jobs, die meist Gewalt beinhalten. Er befreit Menschen aus misslichen Lagen. Nun erhält er den Auftrag, die Tochter eines Senators aus einem illegalen Bordell zu befreien, in dem Minderjährige missbraucht werden. Es klingt eigentlich wie ein einfacher Auftrag, verkompliziert sich aber schnell. Denn Joe ist in eine Situation geraten, in der er sich einer Gefahr gegenübersieht, die von allen Seiten auf ihn eindringt und die Menschen in seiner Umgebung zu Zielscheiben macht. Er, der am liebsten unsichtbar und unscheinbar wäre, muss nun alles riskieren, wenn er überleben will.
Es fällt schwer, sich in die Welt der Hauptfigur hineinziehen zu lassen. Es ist eine brutale Welt, der Joe mit Apathie begegnet. Er kümmert sich, er „arbeitet“, aber er ist nie wirklich da, nur eine leere Hülle, die eine Funktion erfüllt. Entsprechend ist dies auch die Geschichte seiner Menschwerdung, weil am Ende ein Kreislauf beendet ist, nach dem ein neues Leben beginnen kann. Doch bis dahin quält die Regisseurin ihren Protagonisten, aber auch das Publikum mit kurzen Impressionen vergangener Traumata, ebenso wie unbeholfener autoaggressiver Versuche der Hauptfigur, diesen Schreckensbildern im eigenen Kopf beizukommen.
Der Film ist dabei langsam erzählt, die eigentliche Handlung beginnt erst spät, entwickelt dann aber umso mehr Wucht. Das gilt insbesondere, weil Ramsay die Ausbrüche der Gewalt auf eine Weise zeigt, die ungewöhnlich ist. In einer Szene lässt sie den Zuschauer das Geschehen aus der körnigen, farblosen Perspektive einer Sicherheitskamera miterleben, später zeigt sie nur en passant, was passiert, wenn Joe den Hammer schwingt, bietet dann aber ein Ende, das man so nicht kommen sieht. Im Grunde ist es antiklimatisch, aber es funktioniert auf mehr als einer Ebene.
Denn You Were Never Really Here lädt zur Interpretation ein, spielt er doch mit dem, was Wirklichkeit und Einbildung ist. Nicht alles, was gezeigt wird, passiert wirklich. Die Schlussszene macht das klar. Oder eigentlich: Die Schlussszenen, weil etwas passiert, was das jeweils andere Ende automatisch ausschließt. Geht man von hier aus zurück an den Anfang, kann sich ein ganz anderes Bild ergeben. Das eines Films, der durch die freudianische Lupe betrachtet etwas gänzlich anderes erzählt.
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Kommentare
Der Film hat eine arge Geschichte und ist auch arg gespielt, Ich meine nicht schlecht sondern gut weil Joaquin Phoenix es irgendwie schafft das man sich mit der Figur da identifiziert.
Kurz die Handlung überrissen:
Der abgehalfterte Kriegsveteran Joe hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen zu retten, die kriminellem Sexhandel zum Opfer gefallen sind und Kinderschänder zu töten, unter denen sich immer wieder auch der eine oder andere hochrangige Politiker befindet. Nach getaner Arbeit und nachdem er nicht nur den Tatort gereinigt hat, sondern auch seinen Hammer, sein bevorzugtes Mordwerkzeug, spricht er seinem Auftraggeber John McCleary auf den Anrufbeantworter, dass der Job erledigt sei. Seine Bezahlung erhält er von Mittelsmännern, so von Angel, der in seiner Heimatstadt einen kleinen Supermarkt betreibt. Joe lebt mit seiner an Demenz erkrankten Mutter zusammen in einem Außenbezirk von New York; sie sorgt dafür, dass er auch zu Hause jede Menge zu putzen hat.
Joes Körper ist von Narben übersät, und ständig kommen neue hinzu. Erfahrungen aus seiner Kindheit und aus Kriegseinsätzen scheinen auch auf seiner Seele Narben hinterlassen zu haben. Regelmäßig zieht sich Joe eine Plastiktüte über den Kopf, was ihn fast das Bewusstsein verlieren und die Erinnerungen an die Worte seines Vaters weniger real erscheinen lässt. Wenn sich Joe in der Öffentlichkeit bewegt, hat er immer wieder Flashbacks, die insbesondere durch die Gesichter von Menschen ausgelöst werden.
Joe schaut unangemeldet in den Räumlichkeiten von McCleary vorbei. Bei seinem nächsten Job, so erklärt ihm sein Auftraggeber, gehe es darum, die Tochter eines Senators zurück nach Hause zu bringen, der sich in der Sache jedoch nicht an die Polizei wenden kann, weil er sich mitten in einem Wahlkampf befindet. Von ihrem Vater erfährt Joe, dass die Halbwüchsige nach einem Ausflug am Wochenende nicht zurückgekehrt ist und in welchem Etablissement er sie vermutet. Der Senator will, dass die Männer leiden, die Nina gefangen halten.
Joe begibt sich in einen Baumarkt und besorgt sich einen neuen Hammer. Er observiert das Bordell in Manhattan, in dem er Nina vermutet. Er verschafft sich Zugang zu dem Haus, erschlägt jeden, der sich ihm in den Weg stellt, befreit einige Minderjährige und findet letztlich auch Nina, die halb betäubt auf einem Bett liegt. Er trägt das Mädchen aus dem Haus und fährt mit ihr in ein einfaches Hotel. Dort erfahren sie im Fernsehen vom Tod des Senators. Plötzlich stürmen Polizisten in ihr Zimmer. Der eine von ihnen nimmt Nina mit, den anderen kann Joe in einem Zweikampf töten. Als er McCleary von Ninas erneuter Entführung erzählen will und davon, dass man ihm ins Gesicht geschossen hat, dieser jedoch nicht ans Telefon geht, sucht er dessen Büro auf. McCleary ist tot. Als er nach Hause kommt, findet er dort auch seine Mutter erschossen im Bett liegend vor. Die Mörder befinden sich noch im Haus. Einen erschießt Joe sofort, der andere schleppt sich angeschossen durch die Wohnung. Joe fragt ihn, warum der Senator sterben musste, worauf dieser ihm antwortet "...weil er aus allem raus wollte." Auf die Frage nach Ninas Aufenthaltsort bekommt er die Antwort "Williams". Dabei handelt es sich um Gouverneur Williams, dessen Parteigänger Votto war. Nina sei Williams Favoritin und sie "tauschten sie gern untereinander."
Joe fährt mit der Leiche seiner Mutter zu einem an einem Wald gelegenen See. Er hat nicht nur den Plastiksack, in dem sich ihr Körper befindet, mit Steinen beschwert, sondern sich einige davon auch in die Taschen seines Anzugs gesteckt. Er trägt seine Mutter in den See und versinkt gemeinsam mit ihr.
Als Joe plötzlich das Bild von Nina in den Kopf kommt, nimmt er die Steine aus seinen Taschen und taucht wieder auf. Er observiert Gouverneur Williams, folgt dessen Limousine und richtet auf dessen Anwesen ein weiteres Blutbad an. Williams selbst findet er jedoch bereits tot im Haus vor. Nina hat ihm mit einem Rasiermesser die Kehle aufgeschlitzt. Joe fühlt sich als Versager.
Ja und nun der Cast:
• Joaquin Phoenix: Joe
• Ekaterina Samsonov: Nina
• Alex Manette: Senator Votto
• Alessandro Nivola: Gouverneur Williams
• John Doman: John McCleary
• Judith Roberts: Joes Mutter
Das war es eigentlich. Nun ist der Film gut? Das muss jeder selber entscheiden aber die Geschichte ist sehr eigenartig anders, damit will ich sagen sie ist ehrlicher gespielt als in vielen Filmen, was wiederum heißt, sie ist authentischer als in vielen ähnlichen Filmen und die Story war auch so nicht so da, außer vielleicht eine kleine Ähnlichkeit mit dem Film wo Jet Li mitspielte, aber den Titel den weiß ich jetzt nicht.
Die unbekannte, für mich unbekannten Regisseurin, Lynne Ramsay, hat ein Buch verfilmt, von Jonathan Ames das wahrscheinlich nicht viele Leute lesen werden aber der Film den sicher einige sehen, da muss ich sagen der Film ist sicher besser als das Buch, obwohl ich das nicht sagen kann weil ich Bücher nicht so lese sondern lieber auf die Verfilmungen warte.
Der Film ist Recht brutal, aber glücklicherweise sieht man nicht die ganzen Szenen, die brutal sind, der Film verherrlicht auch die Gewalt nicht, er ist auch nicht so gedreht das man unbedingt sieht was passiert mit dem oder dem das finde ich auch wieder gut und somit ist der Film auch gut gemacht.
Hin und wieder wird auch geschimpft und geflucht, aber was mir oft wichtig ist bei Filmen ist dass sie nicht so brutal sein sollen das finde ich nämlich nicht gut und bei solchen Filmen die so überrealistisch sind, muss das noch weniger sein. Übrigens, zu Phoenix, der Kerl sieht schon verdammt gut aus, er hat ein gutes Aussehen und wirkt auch so mit seinem ganzen Wesen sehr gut. Überhaupt wenn man ihn sieht wenn er sich selber umbringen möchte, bevor sich sein Leben krass ändert und wie er das machen will, so richtig ehrlich genau und sehr realistisch als wäre er kein Schauspieler.
Der Film ist ungefähr wie „Leon – der Profi“, Mann, Frau, Hure, Killer, Töten, Waffen, keine Ahnung der Film ist einfach gut. Gut gemacht. Er ist sehr minimalistisch, man sieht seinen inneren Zwiespalt, oder die Szene wo er sich bei der Wunde am Hals greift, dann die Rückblenden, oder wie man wirklich sieht dass er das Leben nicht mehr packt, dass ihm alles zu viel wird, er will einfach nur raus aus dem ganzen Schlamassel.
Nun brutal ist er teilweise schon muss ich sagen überhaupt Mord mit Hammer, grauslich, egal man sieht es nicht. Nun, durch die Andeutungen von vielen Sachen ist es der Regisseurin gelungen die Gewalt im Kopf der Zuseher erscheinen zulassen statt auf der Leinwand was um einiges besser ist. Oder die Story mit seiner kranken Mutter um die er sich kümmert, so richtig arg, weil die arme Dame ist krank die ist dement sie kann nicht mehr viel machen, sie ist ein armer Mensch und ich glaube die ist wirklich so, ja so richtig wie halt das beschissene Leben spielt.
Ein wirklich gut gespieltes Film der oft zu ruhig ist ja ich bin mehr an Action gewohnt aber das macht nichts, das muss ja nicht immer sein oft ist es besser wenn das ruhig ist und man sich auf was konzentrieren kann, ja und die Story ist vielleicht nicht neu, aber dafür wirkt sie irgendwie neu und auch die ganzen Szenen das ist wirklich gut gemacht.
Ich glaube ich kann dem Film ruhig 90 von 100 Punkten vergeben, auch wenn er nicht so in meine Reihe trifft, und ja eines muss ich sagen der Film ist sehr düster und depressiv.… Mehr anzeigen
Ramsay mag im Sinn gehabt haben, einen etwas anderen Action-Thriller zu drehen, was nicht automatisch bedeutet, dass ihr dadurch ein guter Action-Thriller gelungen ist. Viel eher ist "You were never really here" ein zum Teil wirres, wenngleich nicht uninteressantes Psycho-Drama geworden, das trotz kurzer Laufzeit Längen aufweist.… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor 6 Jahren
Die Darsteller agieren cool,und Atmosphäre wirkt kühl und die Szenen sind verstörend und Wirwaar mässig umgesetzt.Dafür gibts 2.1/2 Sterne von 5.
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