Shaun das Schaf - der Film: Ufo-Alarm Grossbritannien, USA 2018 – 88min.

Filmkritik

Von Schafen und Ausserirdischen

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Von all den Aardman-Produktionen, die es im Lauf der Jahre gab, ist die erste Langfilm-Fortsetzung dem sympathischen Schaf Shaun vorbehalten. Angesichts dessen, dass die Figur serienerprobt ist, ist das nur sinnig, zumal man sich für den Film eine wirklich grosse Geschichte hat einfallen lassen, die an E.T. erinnert.

Auf dem Bauernhof geht es drunter und drüber, weil Shaun und die Schafe sich ständig neuen Quatsch einfallen lassen, was den Hütehund Bitzer dazu bringt, schon bald überall Verbotsschilder aufzustellen. Das Spiel könnte wohl ewig so weitergehen, wenn auf dem Hof nicht ein Ausserirdischer auftauchen würde, der nach Hause möchte. Shaun ist gerne bereit zu helfen und sucht mit ihm nach seinem UFO – dabei müssen sie jedoch den Häschern der Regierung aus dem Weg gehen. Der Farmer hat derweil die grossartige Idee, auf seinem Hof einen Ufo-Erlebnispark zu errichten.

Das Science-Fiction-Thema bietet sich für allerhand kleine Gags und popkulturelle Anspielungen an, sodass der Film sowohl an Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey als auch an Spielbergs Ausserirdischen und The X-Files erinnert. Und natürlich darf bei einer britischen Produktion auch Doctor Who nicht fehlen. Hier trifft man auf die vierte Inkarnation, die Tom-Baker-Version mit dem langen Schal, die aus einem blauen Dixie-Klo herauskommt und gleich einen falschen Dalek zu Gesicht bekommt. Das sind die amüsanten kleinen Verbeugungen und Gags, die vor allem für Science-Fiction-Fans sind. Man muss sie aber nicht erkennen oder verstehen, um an diesem Stop-Motion-Abenteuer seinen Spass zu haben.

Wie alle Aardman-Produktionen zielt der Film auf ein sehr breites Publikum ab – von ganz jung bis ganz alt. Das funktioniert hier sogar noch besser als bei allen anderen Filmen, da man auf Dialoge verzichtet. Shaun und Co. reden schon, aber auf ihre eigene, nicht verständliche Art und Weise. In den Dialogen werden nicht Inhalte, sondern Gefühle transportiert.

Die simpel gestrickte Geschichte läuft auf ein fulminantes Finale hin, das in einem höchst ungewöhnlichen Setting stattfindet. Denn Farmageddon, wie der Bauer seinen reichlich abstrusen Vergnügungspark genannt hat, ist sehr verspielt und bietet zusammen mit der Verfolgerin, die in einem Superfahrzeug hinter dem Ausserirdischen her ist, ein höchst vergnügliches Umfeld, in dem einfach sehr viel passiert. Die Stop-Motion-Animation ist makellos, die Geschichte sehr amüsant und das Ausserirdischer-auf-der-Flucht-Thema schafft es, mit viel Humor Klischees zu umschiffen. Ein toller Film für die ganze Familie.

16.10.2019

4

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Kommentare

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Tianovic

vor 4 Jahren

Ich hatte noch nie solchen Spass.
Eine Weltverarschung jagt die nächste 😊😊😊🙈🙈🙈😂😂😂


Patrick

vor 5 Jahren

Länger&mehr Story als Part.1,und die Figuren wachsen einem erneut ans Herz.Trotz der goldigen Anspielungen auf verschiedene Science~Fiction Movies war Part.1 dennoch ein Hauch von Schafspelz charmanter&kurzweiliger.

Zuletzt geändert vor 5 Jahren


cinelueger

vor 5 Jahren

Ich neige zwischen 3 und 4 Sternen. Der Film ist echt gut, witzig und amüsant. Umgesetzt ist er, in bekannter Machart, einfach top. Abstriche sehe ich in der Handlung, welche doch phasenweise nicht so voran kommt. Dennoch ein kurzweiliger Spass für jung und alt.


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