The Lego Movie 2 Australien, Dänemark, USA 2018 – 107min.

Filmkritik

Wenig Neues im Lego-Universum

Gaby Tscharner
Filmkritik: Gaby Tscharner

Als Fortsetzung des von Kritikern und Publikum geliebten Lego-Films hat The Lego Movie 2 einen schweren Stand, dem der Film zwar mit viel Witz standhält, der aber nicht die Kreativität des Originals hat.

Fünf Jahre nachdem sie den bösen Lord Business (Im Original gesprochen von Will Farrell) besiegt haben, ist das Leben für die Legos aber nicht besser geworden. Sie leben heute in Apocalypseburg, einer Wüste von einer Stadt, in der alles, was gebaut wird, gleich wieder von bunten Aliens aus dem Systar System zerstört wird. Eine Realität, der sich alle, ausser dem Bauarbeiter Emmet (Chris Pratt) gefügt haben. Er hat sich seinen „Everything is Awesome“-Optimismus bewahrt, seine beste Freundin Lucy Wildstyle (Elisabeth Banks), die smarte und knallharte Heldin aus dem ersten Film, wünscht sich jedoch, Emmet würde erwachsen werden, aber Emmet kann nicht aus seiner (Plastik-)Haut heraus. Als Lucy, Batman und andere seiner Freunde von der Königin Whatevra Wa-Nabi (Tiffany Haddish) gekidnappt werden, wird Emmets Charakter einmal mehr auf die Probe gestellt.

"Ein halbes Leben sind seit den Ereignissen vom Taco Dienstag vergangen", grübelt Lucy Wildstyle über ihre neue Realität in Apocalypseburg, einer Mad Max - Fury Road nachempfundenen Welt, die Bricksburg als das Zuhause der Legos vernichtet hat. Das Script von Phil Lord und Christopher Miller liefert viel Witz und non-stop Popkultur-Referenzen, die den Eltern von Kleinkindern wohl auch beim 10. Anschauen noch etwas Neues liefert. Auf dem Planet Systar treffen wir in Glitter getauchte Vampir-Legofiguren, die Mom-Jeans tragen und Batman, der von Königin Whatevra als heiratsfähiger Junggeselle identifiziert wird, schwört, ein lebenslanger Bat-chelor zu sein. Auf seiner Rettungsmission kriegt Emmet Hilfe von Rex Dangervest (ebenfalls Chris Pratt), eine Art Spacecowboy, Dinosauriertrainer und Retter der Galaxie, dessen Coolheit Emmet enorm imponiert.

Die Gefahr dieses Lego-Abenteuers besteht jedoch in der klischeehaften Zuordnung geschlechtsspezifischen Spielzeugs, das der erste Film gekonnt vermieden hat. Das grossartige an Legos war, dass über siebzig Jahre lang Mädchen und Jungs mit denselben Klötzchen spielten, bis die dänische Firma 2012 die Mädchenlinie «Lego Friends» eingeführt hat, die vornehmlich aus rosaroten Bausteinen, Pferdchen und Regenbögen besteht. In The Lego Movie 2 spielt diese Mädchen-Lego-Welt eine einschneidende Rolle und wird nur von der Tatsache gerettet, dass Lucy Wildstyle, eine Frau, die nicht dem Universum von «Lego Friends» angehört, diejenige ist, die mit den Aliens vom Systarsystem Frieden schliesst.

The Lego Move 2 hat die schwierige Aufgabe, die Fortsetzung eines der kreativsten Trickfilme der letzten Jahre zu sein und unsere dementsprechend hohen Erwartungen erfüllen zu müssen. Der Film macht seine Arbeit zwar gut, nur leider lässt er das Gefühl nicht aufkommen, etwas Neues und Aufregendes gesehen zu haben. Sein Humor, neue Songs, die Ohrwürmer sind, und ein Abspann, für den es sich definitiv im Kinosaal zu bleiben lohnt, machen The Lego Movie 2 aber nichtsdestotrotz sehenswert.

19.02.2024

3

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