Aladdin USA 2019 – 128min.

Filmkritik

Der Wunsch nach einem guten Remake wurde wahr

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

In schneller Reihenfolge präsentiert Disney die Realfilm-Remakes seiner grossen Zeichentrickklassiker. Bislang hat man dabei nicht nur ein gutes Händchen bewiesen, sondern an der Kinokasse auch richtig Umsatz gemacht. Der auf dem Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1992 basierende Aladdin von Guy Ritchie dürfte nun der nächste Erfolg sein, der die Geschichte jedoch grösser aufzieht – und auch neue Songs präsentiert.

Der Dieb Aladdin (Mena Massoud) verliebt sich in eine junge Frau, die sich wenig später als Prinzessin Jasmin (Naomi Scott) entpuppt. Eines Tages wird Aladdin vom Wesir Jaffar (Marwan Kenzari) damit beauftragt, in der Höhle der Wunder eine magische Lampe zu suchen. Dafür soll Aladdin reich belohnt werden – doch es kommt zu Komplikationen und einem Verrat, und nur dank der Hilfe eines fliegenden Teppichs und des Geistes aus der Lampe (Will Smith) kann Aladdin entkommen. Er wünscht sich daraufhin vom Lampengeist, dass dieser ihn zu einem Prinzen macht, denn die Prinzessin darf nur einen Prinzen heiraten. Der Wunsch seines Meisters ist dem Lampengeist Befehl, doch der neue Prinz ist Jaffar, der es auf den Sultanposten abgesehen hat, ein Dorn im Auge…

Vor knapp 30 Jahren spielte Robin Williams den Lampengeist. Das sind ziemlich grosse Fussstapfen, in die ein Nachfolger treten muss. Mit Will Smith hat man den richtigen Schauspieler dafür gefunden, da dieser sein ganz eigenes Flair einbringt und die Figur ganz sein Eigen macht. Mehr noch: Er agiert hier mit einer immensen Spielfreude. So gut hat man Will Smith schon lange nicht mehr gesehen. Er ist witzig, pompös, beeindruckend, herzlich und schafft es auch, einen Hauch von Melancholie einzubringen, ohne dass er damit dem Feel-Good-Unterhaltungsanspruch des Films zuwiderlaufen würde. Als Lampengeist ist er der unumwundene Star des Films.

Die übrige Besetzung ist auch gut, vor allem beeindruckt Aladdin aber durch die bombastische, extrem farbenfrohe Ausstattung und die durchgehend hervorragenden Songs. Einige sind bekannt, andere neu, aber sogar noch besser, als alles, was zuvor kam. Insbesondere gilt dies für das Lied „Speechless“, das Naomi Scott im letzten Akt zum Besten gibt. Das ist ein Gänsehautmoment und ein Song, der schon jetzt Anwärter auf einen Goldjungen im nächsten Jahr sein dürfte.

Ein klein wenig straffen hätte man den Film zwar können, da sich im Mittelfeld ein wenig Leerlauf einstellt, alles in allem ist Aladdin aber grossartige und traumhaft schöne Familienunterhaltung für Zuschauer jeder Altersgruppe, die es sogar schafft, ein Objekt wie einen fliegenden Teppich zu einer liebenswerten und höchst sympathischen Figur zu machen. Ein sehr amüsanter, höchst witziger, beachtlich ausgestatteter, emotionaler und musikalisch umwerfender Film, der den Animations-Hit aus den 1990er-Jahren sogar beinahe übertrifft.

23.05.2019

4.5

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Kommentare

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Lindora

vor 5 Jahren

Wo ist der Film heute
Weil wir es gerne anschauen möchten


Poletta

vor 5 Jahren

Der Film ist interessant. Will Smith finde ich cool.


wbschwery

vor 5 Jahren

der film ist gut produziert jedoch finde ich das fantasy story als cartoon besonders der genie einfach besser ist als von der film.


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