Der kleine Rabe Socke 3 – Die Suche nach dem verlorenen Schatz Deutschland 2019 – 73min.
Filmkritik
Der obertollste Rabenfilm
Dies ist schon der dritte Ausflug des kleinen Raben Socke auf die grosse Leinwand. Das für den Film verantwortliche Team ist fast unverändert. Wieder hat Katja Grübel das Drehbuch entworfen, während Sänger Jan Delay dem Raben erneut seine unvergleichliche Stimme leiht – und auch zweimal singen darf.
Die Waldtiere wollen ein Fest feiern, zuvor jedoch den Wald von Unrat säubern. Eigentlich wollte der kleine Rabe Socke der Bestimmer sein, wird es aber nicht und muss mit dem kleinen Dachs die Bäume säubern – was in purem Chaos endet, und Socke die von ihm ersehnte Anerkennung mal wieder nicht einbringt. Als er erfährt, dass der Vater von Frau Dachs nach einem Schatz gesucht hat und der kleine Dachs die Karte mit den dazugehörigen Rätseln besorgen kann, beschliesst Socke, mit dem Dachs und Eddie-Bär nach dem Schatz zu suchen. Denn dieser beinhaltet auch eine Krone, mit der Socke König und damit endlich anerkannt werden könnte.
Nach Der kleine Rabe Socke im Jahr 2012 und Der kleine Rabe Socke – Das grosse Rennen im Jahr 2015 wollte man mit dem dritten Film der Reihe ein wenig Neuland betreten. Einerseits, indem man die Beziehung von Socke zum kleinen Dachs stärker in den Fokus rückt, andererseits, indem man mit der Schatzsuche die Geschichte grösser denn je aufzieht. Dabei lernt nicht nur Socke viel, sondern auch dem ganz jungen Publikum wird etwas Essenzielles vermittelt: Dass die wahren Schätze oftmals nicht materiell sind.
Socke ist dabei der perfekte Held für diese Art von Film. Denn er ist keineswegs fehlerfrei, hat immer wieder Unsinn im Kopf, redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und hat selbst einen Komplex: Er sehnt sich nach der Anerkennung der anderen. Gleichzeitig sehnt sich der kleine Dachs nach Sockes Anerkennung. Beide Figuren machen eine deutliche Entwicklung durch und erkennen, dass der jeweils andere so viel mehr ist, als sie anfangs gedacht hätten.
Der von Verena Fels inszenierte Film setzt auf klassischen Zeichentrick und wartet mit verspielten, wunderschönen Zeichnungen auf, die daran erinnern, wie schade es ist, dass heutzutage so oft fast ausschliesslich auf Computeranimation gesetzt wird. Den Charme einer handgezeichneten Sequenz kann man eben auch mit dem besten Computer der Welt nicht imitieren.
Mit einer Laufzeit von gut 70 Minuten ist der Film weder zu kurz noch zu lang, sondern genau richtig, zielt er doch in erster Linie auf ein Publikum im Vorschulalter ab, das mit dem frechen Raben und den spannenden Abenteuern der Schatzsuche seinen Spass hat, dabei aber auch spielerisch Werte vermittelt bekommt.
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