Les Crevettes Pailletées Frankreich 2019 – 100min.
Filmkritik
Regenbogenbuntes Roadmovie
Die auf wahren Begebenheiten beruhende Komödie um einen französischen Schwimm-Champion, der sich nach einer homophoben Äusserung verpflichtet sieht, eine schwule Wasserballmannschaft zu trainieren, ist eine fidele Lektion in Sachen Toleranz.
Matthias Le Goff will sich noch einmal beweisen: Obwohl er mit 33 Jahren nicht mehr zu den Jüngsten gehört, möchte der französische Schwimm-Champion sich an den nationalen Meisterschaften noch einmal beweisen und zur nächsten Olympiade fahren. Doch dann macht Le Goff bei einer Pressekonferenz vor laufender Kamera eine homophobe Bemerkung. Die Empörung ist riesig und der französische Wassersportverband reagiert prompt: Wenn Le Goff an den nationalen Meisterschaften teilnehmen will, muss er sich nicht nur entschuldigen, sondern zur Wiedergutmachung auch Frankreichs schwule Wasserballmannschaft für die demnächst stattfindenden Gay Games in Kroatien vorbereiten.
Le Goff ist von diesem Vorschlag so wenig begeistert wie die Wasserballspieler. Doch er möchte – nicht zuletzt seiner halbwüchsigen Tochter Victoire und deren von ihm getrennt lebenden Mutter – beweisen, dass er ein feiner Kerl ist. Und die Wasserballspieler sind, nachdem ihr Trainer job- und krankheitsbedingt immer häufiger ausfällt, dringend auf einen Coach angewiesen, der von der Sache etwas versteht.
So rauft man sich nach anfänglichen Sticheleien hüben und drüben zusammen. Und nach einigen turbulenten Wochen und einer Reihe mehr oder weniger sportlichen Trainingslektionen sitzen Le Goff und die glitzernden Krevetten (“Crevettes pailletées”) im altersschwachen Doppeldecker-Bus unterwegs nach Kroatien…
Spätestens hier verweist die Komödie von Maxime Govare und Cédric Le Gallo ärgerlich unoriginell auf eine Reihe von Filmen, die wie Le Grand Bain und Swimming with Man in Rückgriff auf The Full Monty eine (Männer-)Seelen reinigende (Wasser-)Team-Sportart propagieren. Doch es drängen in dieser sich lose auf wahren Begebenheiten stützenden Komödie zunehmend auch andere Aspekte in den Vordergrund. Etwa eine unverbrämt queere Lebenslust, die an Priscilla, Queen of the Desert erinnernd ihre Höhepunkte während einer spontanen Travestie-Nummer in einem verschlafenen Landgasthof, sowie in den schrillen Auftritten des Moderators an den Gay Games findet. Und nicht zuletzt die Forderung nach mehr Toleranz gegenüber jeder Spielform von geschlechtlicher Identität.
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Kommentare
Enttäuschend – unglaubwürdige Handlung, fehlende Spannung, beliebige Aneinanderreihung ganz verschiedener Themen. Und warum soll sich eine schwule Sportmannschaft derart tuntig verhalten? Ein durch und durch platter Film, habe mich noch selten so gelangweilt.
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