TKKG Deutschland 2019 – 96min.

Filmkritik

Ein holpriger Anfang

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Die extrem erfolgreiche Jugendbuchreihe, von der mehr als 13 Millionen Exemplare (und darauf basierend mehr als 33 Millionen Hörspiele) verkauft wurden, ist nicht zum ersten Mal verfilmt worden, so nachlässig wie hier wurde das bisher aber noch nicht gemacht. Dabei sollte man meinen, dass Regisseur Robert Thalheim und Autor Peer Klehmet nach mehreren Fünf Freunde-Filmen ein besseres Händchen für Kindergeschichten haben sollten.

Tim und Willi alias Klösschen lernen sich auf dem Internat kennen und werden allen Widrigkeiten zum Trotz Freunde. Die beiden beobachten einen Flugzeugabsturz, bei dem eine wertvolle Statue, die Klösschens Vater gehört, abhandenkommt. Wenig später wird Klösschens Vater entführt, weswegen Tim und Willi mit Hilfe der Polizistentochter Gaby und des hochintelligenten Aussenseiters Karl zu ermitteln beginnen. Denn sie sind überzeugt davon, dass die Polizei auf einer falschen Fährte ist. Doch nicht alle Anhaltspunkte führen zum Ziel, und so manche Spur scheint undurchschaubar. Aber TKKG geben nicht auf…

Der Film wirkt ausgesprochen altmodisch, was per se nicht schlecht ist, wieso man aber Tim einen Walkman geben musste, für den er eine besonders nostalgische Empfindung hat, erschliesst sich nicht. Weil das in Guardians of the Galaxy funktioniert hat? Hier jedoch nicht – was umso absurder wird, wenn Tim davon erzählt, dass sein verstorbener Vater für seine Mutter ein Mixtape aufgenommen hat. Rechnet man Tims Alter zurück, müsste das im Jahr 2005 gewesen sein. Ein Walkman? Ein Mixtape? Im Jahr 2005? Wohl eher nicht.

Das mag man noch als kleinliche Beschwerde ansehen, die schludrige Machart und die holprige Geschichte kann man aber nicht schönreden. Da hat man einen Kommissar, der von mehreren Geiseln spricht, obwohl sein Kenntnisstand noch bei einer Geisel ist. Einen Schurken, der ein millionenschweres Kunstwerk stehlen will, das man aber nicht verkaufen, sondern nur einschmelzen kann, womit ein Materialwert übrig bleibt, der nicht mal sechsstellig ist. Und ein paar Kinder, die Schuhabdrücke vergleichen, aber nicht mitbekommen, dass das ziemlich in die Hose geht, wenn man einen rechten und einen linken Abdruck hat. Dazu kommen logische Sprünge und Auslassungen, die zeigen, dass hier wenig Gedankenarbeit geleistet wurde, was die Ausformulierung der Geschichte betrifft.

Als wäre das nicht genug, leistet sich der Film dann noch den Schnitzer, eine der Figuren das Unwort „einzigst“ benutzen zu lassen. Sicherlich, Menschen benutzen das, richtiger macht es das aber nicht. Bei einem auf Kinder abzielenden Film sollte man jedoch erwarten dürfen, dass derartige Verdummung nicht noch forciert wird.

13.06.2019

1.5

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Kommentare

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Patrick

vor 5 Jahren

Gelungene Neuauflage das modern & zugleich altmodisch daher kommt,gleichermaßen kommt auch der Soundtrack daher.Das Filmende macht Lust auf eine Fortsetzung (die im Juni 2020 in die Kinos kommt)egal ob Jung oder Alt.

Zuletzt geändert vor 5 Jahren


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