Die Rettung der uns bekannten Welt Deutschland 2021 – 136min.
Filmkritik
Kein Talent zum sterben
Paul (Emilio Sakraya) kennt keine Grenzen. Weder nach oben, noch nach unten. Entweder er klettert ungeschützt Baukonstruktionen hoch, legt sich mit Lehrern an oder verliert sich in den tiefsten und dunkelsten Gedanken. Nachdem er seine Geschwister unbeaufsichtigt alleine gelassen hat und infolgedessen die Küche in die Luft geflogen ist, entscheidet sich sein alleinerziehender Vater Hardy ihn in eine jugendpsychiatrische Anstalt zu bringen. Neues Thema, gleiches Schema. Unter der Devise reiht sich der neue Schweiger-Film in eine Reihe von Filmen ein, die den Fokus auf psychische Erkrankungen legen.
Während Hardy (Til Schweiger) die Zeit mit seinen zwei Jüngsten verbringt und notgedrungen bei der besten Freundin unterkommt, lernen wir den bunten Haufen kennen, der Paul nun begleiten wird. Ganz vorne mit dabei die unter Tourette leidende Toni (Tijan Marei), Karo (Charlotte Krause), welche Probleme mit non-verbalem Verhalten aufweist und Winnie (Emma Schweiger), die aufgrund ihrer familiären, schweren Vergangenheit vieles überschwänglich glücklich erlebt Utopische Zustände mit einer Handvoll Pflegekräften unter der Leitung einer einzigen Ärztin – ein Luxus, den sich viele psychisch am Limit lebende Menschen nur wünschen können.
In besagter Anstalt kriegt Paul die Diagnose der bipolaren Störung und weigert sich zunächst seine Tabletten zu nehmen. In einer seiner Phasen beschliesst er mit Toni auszureissen. Die für Schweiger-Filme charakteristisch getönten Bilder machen den Roadtrip der Jugendlichen Paul und Toni schön mit anzusehen. Eine deutliche Täuschung des Zuschauers, da eine Verfolgungsjagd von der Polizei keinesfalls Freude bereiten sollte. «Die Rettung der uns bekannten Welt» stellt somit sehr gut den Realitätsverlust dar, denn Pauls durch diese Phase der Störung erlebt.
Die Kehrseite der bipolaren Störung zeigt leider nicht die gleiche Prägnanz. So spielt Emilio Sakraya Pauls deprimierte Seite nur funktionell für die Geschichte, aber nicht lebensecht. Was Paul an Dramatik zu wenig einsetzt, setzt Hardy (gespielt von Til Schweiger) zu viel ein. Denn nur in wenigen Szenen stellt Til Schweiger den Nebencharakter nicht als weinerlichen und ratlosen Vater dar. Eine angenehme Abwechslung zum sonst inszenierten «tollen Hecht» , jedoch weit am Ziel vorbei. Hardys zwei Jüngsten – gespielt von Greta Kasalo und Otto Emil Koch – retten die Nebenstory, rund um die Romanze des Vaters und bilden mit Bettina Lamprecht die Basis auf der sich der Film als Komödie identifizieren lässt. Auch wenn dessen Humor sich auf Furzgeräusche und klischeebelastete Tollpatschigkeit bezieht.
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Kommentare
Feelgood Movie mit Tiefgang alla Til Schweiger.Der Darsteller~Cast spielt so Liebevoll (Die Töchter von Til Schweiger Emma & Lilli sind mit an Bord) das sie einem sofort ans Herz wachsen. Das nächste Til Schweiger Movie steht schon in den Start Löchern und zwar mit: *Das Beste kommt noch* in diesem Film spielt Schweiger einen Tot Kranken der in seinem Leben noch mit Delfinen schwimmen möchte.Der gleiche Wunsch hat Til Schweiger auch selbst.… Mehr anzeigen
Zuletzt geändert vor 3 Jahren
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