Miraculous – Ladybug & Cat Noir - der Film USA 2021 – 102min.

Filmkritik

Ein Superheldenfilm für die ganze Familie

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Dass nach dem Erfolg der französischen Serie «Miraculous» auch ein Film folgen würde, war fast eine logische Konsequenz – schon allein, weil sich im Kino nicht nur grösser erzählen lässt, sondern bei Erfolg auch weit mehr Kasse zu machen ist.

Marinette ist ein ganz normaler Teenager mit ganz normalen Problemen, doch dann gelangt sie in den Besitz eines magischen Wesens, einem Miraculous, das sie in Ladybug verwandelt und ihr Superkräfte verleiht. Aber wie das halt so ist, wenn man plötzlich Superkräfte hat: Die muss man auch erstmal unter Kontrolle bringen. Marinettes heimlicher Schwarm Adrien wird auch zu einem Superhelden, aber keiner von beiden weiss um das Geheimnis des anderen. Zusammenraufen müssen sie sich aber dennoch, denn Hawk Moth ist ein Schurke, der Hass und Wut in grausige Kreaturen verwandeln kann …

«Miraculous – Ladybug & Cat Noir - der Film» muss auf Thomas Astruc, den Schöpfer der Serie verzichten, dafür ist Produzent und Autor Jeremy Zag an Bord, der hier auch die Regie übernahm. Für den grossen Kinofilm stand mehr Budget zur Verfügung, die ohnehin guten Animationen sehen hier also noch mal etwas flüssiger und filigraner aus. Inhaltlich ist der Film jedoch ein merkwürdiges Biest, denn er setzt die Serie nicht fort, sondern erzählt die Geschichte von Marinette neu.

Die bekannten Elemente der Serie sind vorhanden, vieles ist aber nun deutlich variiert worden. Die Idee dahinter ist verständlich. Man möchte ein Publikum ansprechen, das nicht zuvor mehrere Staffeln der Serie gesehen haben muss. Aber die Frage ist doch: Weiss dieses Publikum das überhaupt? Und vergrätzt man nicht das Publikum, das man eh schon hat?

Dem Erfolg mag das keinen Abbruch tun, schade ist es aber dennoch, dass man mit dem Film nun einen Neustart hingelegt hat, denn damit verliert man auch die grosse Mythologie der Serie, die es geschafft hat, nicht nur Kids, sondern auch Erwachsene zu begeistern, weil nicht nur Einzelgeschichten erzählt, sondern ein charakterlich grosser Bogen gespannt wurde.

Der Film muss damit von Neuem beginnen, macht das aber sehr gut. Zudem bietet er einiges an Spektakel. Wenn es schon eines Neuanfangs bedurfte, dann ist es zumindest gut, dass er so geworden ist wie «Miraculous – Ladybug & Cat Noir - der Film».

05.07.2023

4

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Kommentare

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simmone

vor einem Jahr

Ein cooler und einfühlsamer Film der einen an das Gute glauben lässt.


dschneider73

vor einem Jahr

Top gemacht und Gott sei Dank mal endlich wieder kein Identitätspolitik-verseuchter LGBTQ-Bullshit-Film.


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