Die Biene Maja 3 - Das geheime Königreich Australien, Deutschland 2021 – 88min.
Filmkritik
Zwei Bienen unterwegs
Das dritte computeranimierte Kino-Abenteuer mit Maja und Willi steht den ersten beiden in nichts nach. Der Look ist modern, so wie man das mittlerweile gewohnt ist, auch wenn gerade ältere Semester wohl nostalgisch verklärt an den Zeichentricklook der Serie aus den 1970er-Jahre denken werden. Der wurde schon vor Jahren für ein neues Publikum aufgehübscht.
Das Frühlingsfest steht vor der Tür, aber dann kommt es zur Katastrophe, die von Maja ausgelöst wurde. Die Königin sieht darum keine andere Möglichkeit, als Maja und Willi voneinander zu trennen, aber das wollen die beiden Jungbienen gar nicht. Darum reissen sie aus und wollen unbedingt beweisen, dass sie ein hervorragendes Team sind. Die Gelegenheit dafür kommt, als eine Ameise ihnen ein goldenes Ei anvertraut, das zu einer Kolonie gebracht werden muss, deren Überleben davon abhängt. Aber dann schlüpft etwas aus dem Ei…
Der Film läuft im Grunde nach dem Muster eines Road Movies ab. Zwei ungleiche Helden machen sich auf den Weg, erleben allerhand wilde Abenteuer und finden dabei etwas über sich selbst heraus. So ist es auch hier, aber wie so häufig bei derlei Filmen ergibt sich eine sehr episodische Struktur. Zudem versucht man, mit dem dritten Film auch neue Wege zu beschreiten. Das heisst nicht nur, dass es neue Schauplätze gibt, sondern auch, dass gänzlich neue Figuren eingeführt werden. Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass viele der liebgewonnenen Nebenfiguren nun nur noch winzig-kleine Rollen haben – so etwa der Grashüpfer Flip. Das ist gerade auch für Fans der alten und der neuen Serie etwas schade.
Neu an Bord sind Sänger Sasha und Emilia Schüle, welche die eher schurkischen Rollen der Geschichte interpretieren. Beide hatten hörbar gute Laune, Sasha darf sogar ein paar Hardrock-Songs zum Besten geben. Überhaupt gibt es ein paar Gesangseinlagen, die zwar hübsch sind, aber nicht unbedingt homogen in die Geschichte integriert sind. Dafür ist Karel Gotts Titellied («Die Biene Maya») aus der alten Serie praktisch kaum zu hören – und in den wenigen Sekunden, in denen es ertönt, ist es auch eine Neuinterpretation.
Die episodische Struktur, aber auch die Gesangseinlagen tragen zur holprigen Erzählweise bei. Die Zielgruppe, die eher aus Vorschulkindern bestehen dürfte, dürfte sich daran aber wohl kaum stören. Denn eines ist noch immer so: Die Biene Maja bietet schöne Unterhaltung für Kids. Die Erwachsenen werden da zwar abseits vom Nostalgiegefühl nicht abgeholt, aber das muss ja auch nicht sein.
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