Aus meiner haut Deutschland 2022 – 103min.
Filmkritik
Aus meiner haut
«Sich in jemanden hineinversetzen», um ihn richtig verstehen zu können. Das sagt sich so leicht, doch ist es wirklich möglich? Von diesem Grundgedanken geht das Spielfilmdebüt von Alex Schaad aus. Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Pärchen Leyla (Mala Emde) und Tristan (Jonas Dassler). Sie wollen sich auf ein ganz besonderes Experiment einlassen: mit einem anderen Paar Körper und Geist tauschen. Im neuen Körper gelingt es Leyla erstmals seit Jahren, ihre Depression in den Griff zu bekommen, auch ihre Gefühle für Tristan lebt sie mit einer viel grösseren Gelassenheit. Genauso begeistert von der neuen Situation ist Tristan aber nicht. Die Beziehung steht auf dem Spiel.
In «Aus meiner Haut» finden Regisseur Alex Schaad und sein Bruder Dimitri Schaad, mit dem er das Drehbuch schrieb und der eine der Hauptrollen im Film übernimmt, ein einfaches wie eingängiges Sinnbild um das Thema Empathie anzusprechen. Sie werfen viele wichtige existentielle Fragen auf, zu denen auch die gehört, welchen Einfluss unser Körper auf unsere Psyche hat. Hormone und Emotionen bedingen sich eben. Trotz der ausgeprägten philosophischen und metaphysischen Ebene der Geschichte wählt der Film stilistisch eine äusserst realistische und bodenständige Erzählweise. Die genutzten Mittel sind reduziert, statt mit spektakulären Spezialeffekten aufzufahren, konzentriert sich Schaad nämlich auf die Leistung der Schauspieler, die wahrlich herausragend ist.
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