Sowas von super! Norwegen 2022 – 77min.

Filmkritik

Als Superheldin untauglich?

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Filme über Superheld:innen gibt es eigentlich genug. Vielleicht lohnt sich aber ein Blick, wenn neuer Stoff zur Abwechslung mal aus Norwegen kommt? Der Animationsstreifen «Sowas von super!» hat ein paar charmante Einfälle zu bieten, spult seine Geschichte aber oft ähnlich mechanisch ab wie viele Hollywood-Vertreter.

Mit PC-Spielen kennt sich die elfjährige Hedvig bestens aus. Andere Talente hat sie jedoch nicht. Sehr zum Missfallen ihres Vaters, der als Superlöwe ihre Heimatstadt ständig retten muss. Als sein Spezialanzug, der existierende Fähigkeiten verstärkt, beim Waschen einläuft, schlägt plötzlich Hedvigs Stunde. Schon nach wenige Trainingseinheiten gibt ihr Dad allerdings entnervt auf und will lieber ihren superathletischen Cousin zu seinem Nachfolger ausbilden. Einzig Hedvigs Oma glaubt an sie.

Was die junge Protagonistin gleich sympathisch macht, ist ihre Normalität. Hedvig verfügt über keine extravagante Gabe und würde sich freuen, wenn ihr Vater nach dem Tod ihrer Mutter für sie da wäre. Dummerweise denkt er nur an sich und seine Superheldenaufgabe, ignoriert die Bedürfnisse seiner Tochter. Ein vielversprechender Grundkonflikt, den das Drehbuch aber nur bedingt auszuschöpfen weiss. Gerade gegen Ende lösen sich die Probleme etwas zu einfach auf.

Nett ist nicht nur die Idee, auf einen klassischen Bösewicht zu verzichten, sondern auch die Botschaft, die man schnell erahnen kann. Die Animationen sind solide, lassen jedoch grossen Detailreichtum vermissen. Als Ärgernis erweisen sich einige arg eindimensionale Nebenfiguren, allen voran Hedvigs Cousin und ihre Lehrerin. Ganz anders ihre Oma, die als taffe Grenzgängerin für einige der witzigsten Momente sorgt. Auch sie kann allerdings nicht verhindern, dass «Sowas von super!» sowas von im Mittelmass landet.

17.04.2024

2.5

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