Before, Now & Then Indonesien 2022 – 103min.
Filmkritik
Die Leiden der Nana
Nana ist wunderschön, wie es auch ihr Ehemann immer wieder beteuert, doch in ihrem Gesicht spiegelt sich auch eine tiefgehende Traurigkeit. Selbst nach Jahrzehnten quälen sie noch Albträume über ihren totgeglaubten Mann und den zur gleichen Zeit tatsächlich verstorbenen Sohn.
Die indonesische Regisseurin Kamila Andini walzt eine im Grunde nicht vorhandene Geschichte derart aus, dass ihre Substanzlosigkeit nicht mehr durch den sorgfältig rekonstruierten Dekor der 1960er Jahre oder die stellenweise durchaus sinnliche Atmosphäre ausgeglichen werden kann. Viel zu aufdringlich ist zudem die Verwendung von Musik, die zwar stimmungsvoll wäre, aber sich ständig wiederholt und flächendeckend eingesetzt wird. Als grosses künstlerisches Vorbild lässt sich unschwer Wong Kar-Wai erkennen, doch für eine ernstzunehmende Hommage ist «Nana» zu oberflächlich.
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